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Gelassenheit kann man essen
Nun ja. Essen kann man viel. Schinkenbrötchen, Pommes, Kaki, Bratwurst oder Brokkoli… Aber Gelassenheit?
Gibt ´s ein berühmtes Experiment von Frau Professor Park, Hirnforscherin an der Universität Lübeck. Die hatte zwei Gruppen Menschen vor sich. Die einen bekamen zum Frühstück Brötchen mit Marmelade, die anderen Schinken, Käse, Milch etc… Also eiweißreich.
Dann wurde eines der psychologischen Spielchen gespielt. Ergebnis jedenfalls war:
- Marmeladenbrötchen machten rechthaberisch.
- Schinken und Milch nachgiebiger, toleranter, gelassener.
Frau Prof. Park führt dies – nach einigen weiteren Experimenten – auf den Botenstoff Tyrosin zurück. Eine Aminosäure. Natürlich. Im Eiweiß, aber kaum im Marmeladenbrötchen enthalten.
Über Tyrosin sollte jeder von Ihnen sich auskennen. Viele von Ihnen schlucken ja jeden Morgen 3 – 5 g. Die haben die News „Falklandkrieg“ gelesen (News vom 22.03.2006).
Tyrosin ist nämlich der Vorläufer von Dopamin, einem Hirnbotenstoff, der den inneren Antrieb steigert und ein Zufriedenheitsgefühl vermittelt. Man wird also gelassen, tolerant, bleibt aber wach. Ist das nicht herrlich?
Mir machen solche Forschungsergebnisse immer Glücksgefühle. Weil ich jedes Mal auf ´s neue lerne, dass ich mich selbst, meine Stimmungen, mein Denken in der EIGENEN HAND habe.
Und dass ich all das Gelesene persönlich ausprobiere, haben Sie auch inzwischen verstanden. Das betrifft übrigens auch jedes nur denkbare Hormon. Ich hab´s ausprobiert. Am eigenen Leibe. Also darf ich auch mitsprechen.
FAZIT: Sie wollen gelassener werden? Oder wünschen sich das von Ihrem Sohnemann? Sie brauchen ein bisschen mehr Antrieb des Morgens? Gleichzeitig ein wenig mehr Zufriedenheit?
All dies sind typisch menschliche Empfindungen, typisch menschliche Übersetzungen von biochemischen Abläufen. In Ihrem Gehirn. Beschreiben den Effekt von Tyrosin, einer Aminosäure.
Wenn Sie diese Deutung – Zufriedenheit sei ein essbares Molekül – nicht wahrhaben wollen… kann ich Ihnen leider nicht helfen. Den schlagenden Beweis für diese Zusammenhänge führt jeder Kokain-Schnupfer wie zum Beispiel Sigmund Freud.
Denn Kokain ist sicherlich ein Molekül. Kaum haben Sie mehr davon im Körper, erfahren Sie all das, wovon Sie Ihr Lebtag träumen: Glück. Erfüllung.
Beweis erbracht.