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Fructose-intoleranz
muss eigentlich heißen: Fructose-malabsorption. Also schlechte Aufnahme. Bringt uns nämlich gleich zur Ursache: "Die Zunahme der Fructose-malabsorption verläuft parallel mit der Verwendung steigender Fructosemengen".
Das wars auch schon.
Es geht hier um Durchfall nach Apfelsaft, es geht um Blähungen und Bauchkrämpfen nach Obstsalat und Müsliriegel. Der gemeinsame Feind: Fructose. Fruchtzucker. Etwas völlig Harmloses und dem Körper Altbekanntes. Sollte man meinen. Denn schließlich kommt Fructose ja in allem Obst vor.
Seltsamerweise vertragen inzwischen 40% von Ihnen Fruchtzucker immer schlechter. Wie gesagt: Blähungen und Bauchkrämpfe. Habe ich vor 40 Jahren, vor 30 Jahren zu Beginn meiner Praxis von Ihnen praktisch nie gehört. Und jetzt täglich. Weshalb?
Bis vor wenigen Jahren haben Sie mit Früchten (und Honig) so etwa 20 g Fructose gegessen. Höchstens. Haben Sie vertragen. Etwa ab 25 g kommt es beim jedem Zehnten zu Aufnahmeengpässen. Wird die Fructosemenge auf 50 g gesteigert, können dies 60% der Gesunden nicht mehr aufnehmen. Und die Hälfte davon bekommt Blähungen. Jetzt kommt's: Aus der USA wissen wir, dass die durchschnittliche Fructosemenge derzeit 80 g pro Tag beträgt. Krankhaft viel.
Fructose kann über den sogenannten GLUT 5-Transporter nicht mehr rasch genug im Dünndarm aufgenommen werden. Gelangt in den Dickdarm, wird dort durch Bakterien zersetzt zu Gasen. An denen leiden Sie.
Verstärkt übrigens wird Ihr Leiden durch Sorbit. Sorbit hemmt zusätzlich die Fructoseaufnahme im Dünndarm. Sorbit kommt vor in Birne, Pflaume, Aprikose, dann aber auch in den meisten "zuckerfreien" Süßigkeiten. Kennen Sie von speziellen Kaugummis.
Fazit: Uns geht's zu gut. Ihre Vorfahren jedenfalls hier im Frankenland hatten meines Wissens ziemlich selten Bananen, Kiwi, Mango, also Obst rund um die Uhr das ganze Jahr zur Verfügung. Oder?
Nachdenken! Gabs da nicht auch Gemüse?