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Frösteln auch im Sommer
Sehr, sehr häufige Klage. Sehen Sie: Das ist Alltag in einer Arztpraxis. Nicht der Gallenstein, der Herzinfarkt oder der Krebs. Nein, nein. Entweder ständige Müdigkeit oder aber Frösteln.
Gute Ratschläge gibt’s zuhauf: Wechselduschen, treiben Sie Sport, „halten Sie sich warm“, … denke ich mir immer: Da fehlt nur noch „wandern Sie aus“. In die Kalahari. Bei den banalen Alltagsbeschwerden ist die Medizin immer so offenkundig hilflos. Dabei gibt es die Lösung selbstverständlich längst. Hat auch jeder Arzt gelernt. Biochemie. Erstes und zweites Semester.
Gelernt damals, dass Magnesium spastisch verengte Gefäße (schlechte Durchblutung) weit stellt. Also die glatte Gefäßmuskulatur erschlaffen lässt. Ein äußerst hilfreicher Gedanke, wenn man weiß, dass auch der Darm, dass auch das Herz aus glatter Muskulatur aufgebaut ist.
Und dann kam Arginin. Nach meiner Uni-Zeit. Nobelpreis-Entdeckung. Arginin produziert NO, sprengt Blutgefäße auf. Stellt sie also weit. Vervielfacht also die Durchblutung.
Sehen Sie, das ist Fachwissen. Hat das schon seinen Weg gefunden, hat das seinen Platz in der täglichen allgemeinmedizinischen Praxis? Die Frage dürfen Sie selbst beantworten. Schließlich haben Sie ja die Erfahrung.
Weil Fachwissen in aller Regel zum Erfolg führt, überraschen mich Glücksnachrichten wie die Folgende eben nicht. Eine von inzwischen sehr, sehr vielen. Diese stammt vom 18.09.2008. Acht Jahre her. Aber wissen Sie was? Glück bleibt Glück!
Ständiges Frösteln
Frieren, ständiges Kältegefühl. Kennen Sie das? Meist jüngere Damen, schlank, mit eher wenig Körperfett. Mit niedrigem Blutdruck. Die frieren sogar im Sommer.
Der erfahrene Arzt sagt: „Konstitutionsbedingt. Kann man nichts machen. Treiben Sie Sport“. Ein peinlicher Ratschlag genau dann, wenn das bereits Marathonläuferinnen sind. Oder Rennrad-fahrerinnen.
Die immer noch frieren.
Eines von diesen bedauernswerten Geschöpfen (war ich auch einmal) hat jetzt Arginin genommen. Um die sportliche Leistung zu verbessern. Um das Blutbild zu verbessern. Also mehr Sauerstoff im Körper zu transportieren. Vielleicht sogar ins Gehirn ...
Arginin, eine Aminosäure. Eiweiß. Nobelpreis 1998, seit 2005 (Internisten-Kongress Mainz) sogar deutschen Internisten bekannt. Sogar.
Und die junge Dame berichtet mit soooooo großen, leuchtenden Augen, dass nach 4 Wochen Arginineinnahme (2 x 6 Gramm) das Frösteln völlig weg sei. Das erste Mal im Leben. Jetzt sei ihr ständig warm.
Die hat ganz einfach ihre Adern geöffnet. Wie das halt im Lehrbuch der Biochemie so steht. Sie kennen meinen Satz: Die medizinische Wissenschaft weiß. Längst. Nur eben wir Provinzärzte nicht. Leider.
Arginin öffnet Gefäße aktiv. Magnesium passiv. Der kluge Mensch nutzt beides.