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Eiweiß-Shakes in aller Munde
Vor 30 Jahren undenkbar. Da waren Protein-Shakes die Domäne der Bodybuilder. Der Kraftsportler. Und die habe nicht nur ich – bei aller muskulärer Anerkennung – doch eher schräg angeguckt. Mein Fehler.
Meines Wissens waren wir die ersten, die 1990 Eiweißshakes eingeführt haben für Kopfarbeiter. Für Intellektuelle. Für Manager unter täglichem Stress. In Wochenendseminaren und Vorträgen – jahrelang jeden zweiten Tag – wurde biochemisch ausführlich erläutert, wie Eiweiß-Shakes, wie die Aminosäuren zwangsläufig zu
führten. Das war auch der Titel der Vorträge. Nun ja – erzählen kann man viel. Als dann aber die ersten Hundert, später Tausend, dann Zehntausende diese verblüffende Wirkung von Eiweiß-Shakes bestätigten, wurde eine richtige Bewegung daraus. Das muss ich Ihnen heute natürlich nicht mehr erklären. Sie sind alle Profis.
Soweit ist die Medizin, die Normalmedizin freilich noch nicht. Von Kreativität und Höchstleistung hat sie, sagen wir´s höflich, wenig Ahnung, noch interessiert sie sich dafür. Die kümmert sich eben lieber um das gebrochene Bein oder den Gallenstein. Alles verständlich.
Zunehmend aber taucht in medizinischen Artikeln und populärwissenschaftlichen Zusammenfassungen das Wort „Eiweiß-Shakes“ auf. So soeben in der Bildzeitung (17.10.2017, Seite 8). In Zusammenhang mit der
Betrifft 25% der Weltbevölkerung, wie wir lesen. Übrigens auch schlanke Menschen! Wenn Sie jetzt sagen: „Na und?“, antworte ich mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, die die Fettleber als einen wesentlichen Risikofaktor für Herzinfarkt bezeichnet. Diese Leber würde nämlich Entzündungsstoffe (die werden genannt) freisetzen, welche Ihre Blutgefäße von Innen schädigen. Aufrauen, verletzen, Kerben schlagen. Und da schlägt es sich nieder, das LDL-Cholesterin und das Lipoprotein a. Folgen sind unausweichlich.
Und wie kommt es zur Fettleber? Hatte ich Ihnen erklärt am Beispiel der Stopfgans. Vollkorngetreide. Äußerst empfehlenswert laut DGE. Hier in der BILD lesen wir ein bisschen populärer
- Weißmehlprodukte, häufiges Naschen, Bewegungsmangel, zu viel Zucker und Alkohol…
- Die überschüssigen Kohlenhydrate zum Beispiel aus Brötchen, Kartoffeln, Nudeln, Bier oder Chips werden in Fett umgewandelt und in der Leber gespeichert.
Jetzt kommt´s: Und die Abhilfe? Da raten die nicht nur zu
- Kohlenhydratarmer und eiweißreicher Ernährung als Grundprinzip
- Sondern ausdrücklich zu Eiweiß-Shakes.
- Und erst dann „Je weniger Kohlenhydrate, desto ausgeglichener der Blutzucker…“ sowie, typisch BILD, ganz praktisch:
- Die Hälfte Ihres Tellers sollte mit Gemüse bedeckt sein, ein Viertel mit Eiweiß, ein Viertel mit ballaststoffreichen Beilagen.
Endlich einmal ein vorstellbares Bild. Danke BILD. Ausdrücklich auch höchstens zwei Handvoll Obst am Tag.
Was lernen wir? Das Fußvolk meldet sich. Das Volk selbst, enttäuscht und betrogen von der offiziellen Ernährungslehre, steht auf. Wehrt sich. Dieser BILD-Artikel ist das beste Beispiel.
Und das Zweitbeste? Die nagelneue Verlautbarung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (News vom 11.11.2017 „Voll ins Schwarze“).