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Eine Treppe genügt
Unvergesslich, wie wir Kindern nach einem schrecklichen Unwetter in einem tief gespülten Graben neben unserem Häuslein eine Kassette entdeckten. Einen Schatz. Darin Goldmünzen von 1900. Hat damals mein Leben verändert: die Münzen haben wir Kinder (alle vier) versteckt und immer mal wieder „verscherbelt“. War damals ein Vermögen für uns.
Solch eine Goldmünze fällt mir soeben in die Hand. Beim Lesen. Eine klitzekleine lebensbewegende Entdeckung, nämlich
„Anhand von MUSKELBIOPSIEN haben Wissenschaftler kürzlich nachweisen können, dass sich bei Untrainierten (!!!) bereits nach der „Bewältigung“ einer einzigen Treppe (von einem Stockwert zum nächsten) in der beanspruchten Muskulatur die Insulin-Sensitivität nachhaltig verbessert.
Eine einzige Treppe! Praktisch nichts. Macht uns bereits jünger und gesünder? Wirklich?
„Muskelarbeit erhöht die Sensivität des Organismus gegenüber Insulin. Weil diese höhere Empfindlichkeit eine schnellere und vor allem effektivere Regulation bedeutet, vermindert sich auf diese Weise die stete Wechselbelastung durch Zucker und Insulin. Und das ist ein ZENTRALER SCHLÜSSEL für die Verlangsamung von Alterung etwa in den Gefäßen oder im Gehirn.“
Das war´s auch schon. Bereits ein Tropfen kann den Unterschied ausmachen zwischen Leben und Tod. Und wer das weiß, wird sich selbstverständlich um täglich einen Tropfen bemühen. Heißt: Täglich sich ein bisschen körperlich anstrengen.
Was wir seit dem 6. Lebensjahr systematisch aberzogen bekommen haben. Stichwort: Schule. Bildung wurde traditionell in Klosterschulen vermittelt. Im Kloster sitzt man. Treibt keinen Sport.
Der Witz der obigen Nachricht ist natürlich: Die Messung war sehr viel präziser als üblich. Nicht etwa Insulinspiegel und Blutzucker im Serum, sondern anhand von Muskelbiopsien. Am Ort des Geschehens.
Und die zweite gute Nachricht: es genügt eine einzige Treppe. Sinn und Absicht dieser News ist selbstverständlich, Ihnen das Wort TREPPE mit neuem Glanze zu versehen, es spannend zu machen. Sie sollten ab jetzt
gieren nach Treppen. Suchen nach Treppen. Und die dann voll ausnutzen, also von unten bis nach oben. Vielleicht sogar zwei Mal. Und das von Stund´an grundsätzlich.
Kleine, feine Anmerkung. Ausdrücklich Treppe. Hier steht nicht „50 m joggen“. Ein himmelweiter Unterschied. Hab´ ich gelernt durch meine kluge Frau. Seit die Berg-Marathon läuft, also am Berg trainiert, hat sie optisch völlig andere Waden- und Oberschenkelmuskeln als vorher, als „nur“ Marathonläuferin.
Hab´ ich kapiert. Heißt seither für mich ganz praktisch: Vor meinem Haus gibt es den Solarer Berg. Weltberühmt. Magisch. Höhepunkt des Ironman in Roth. 10 % Steigung. Den versuche ich täglich mehrfach zu bewältigen. Ausdrücklich BERGAUF!
Simuliert mir die Treppe. Die geht auch ausdrücklich bergauf!
Quelle: Schmitt „Handbuch Anti-Aging“ 2017