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Die ketogene Ernährung verlängert das Leben beim Glioblastom
Interessanterweise habe ich schon häufig von Betroffenen gehört, dass sie vom Onkologen erklärt bekommen haben, dass die Ernährung keine Rolle bei der Genesung spielt und sie so weiter essen sollen wie gewohnt. Was ab sofort das Thema Glioblastom angeht, einem Hirntumor, ist diese Aussage nun nicht mehr zulässig, denn es gibt seit einigen Tagen eine sehr interessante neue Studie zu diesem Thema.
Das Team um Thomas Seyfried (Sie erinnern sich: https://www.strunz.ch/warburg-2-0.html) hat eine klinische Studie an Patienten mit Glioblastom durchgeführt. Dafür haben sie 18 Patienten rekrutiert, die sie auf eine streng ketogene Ernährung umsetzen wollten. Alle Patienten haben die gleichen schulmedizinischen Behandlungen über sich ergehen lassen inklusive der Chemotherapie, doch nur 6 der 18 Patienten haben ihre Ernährung auf eine strenge ketogene Ernährung umgestellt. Das Ziel der Forscher war, dass die Patienten noch drei Jahre Lebenszeit bekommen, denn die Aussichten bei dieser Art von Tumor sind deutlich schlechter. Ein biochemisches Ziel, welches die Forscher versuchten, zu erreichen, ist, dass der Glukosestoffwechsel deutlich reduziert wird, welches in der Studie vereinfacht so dargestellt wird:
So viel zur Theorie, wie schauen die Ergebnisse aus? Nehmen wir zunächst die Kontrollgruppe von 12 Patienten, die sich nicht dazu entschlossen haben, ihre Ernährung umzustellen. Ein Patient hat es in dieser Gruppe geschafft, nach 36 Monaten noch zu leben. Leider sind 11 der 12 Patienten im Durchschnitt nach 16 Monaten gestorben, was wohl auch das erwartete Resultat bei diesem Hirntumor ist.
Doch schauen wir uns die Gruppe an, die ihre Ernährung umgestellt hat:
- Ein Patient hat die drei Jahre erreicht, ist aber 43 Monate nach der Diagnose verstorben.
- Ein Patient ist nach 36 Monaten verstorben und hat ganz knapp die drei Jahre verfehlt.
- Ein Patient erreicht in Kürze die drei Jahre und lebt noch.
- Drei weitere Patienten leben ebenfalls noch und haben auch die drei Jahre überstanden.
Das liest sich doch ganz anders, oder? Die Studie kommt daher trotz der geringen Zahlen zu dem Ergebnis, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit statistisch signifikant steigt, wenn man die Ernährung gemäß der Studie umstellt. Das erkennt man jedoch auch mit dem bloßen Auge, dass es den Patienten wesentlich besser ergeht, wenn sie ihre Ernährung umstellen.
Somit ist die häufig formulierte Behauptung, die Ernährung hätte keinen Einfluss auf das Ergebnis, schlichtweg falsch. Was man in diesem Atemzug auch noch erwähnen muss, ist: Wenn man seine Ernährung vor der Chemotherapie auf eine ketogene Ernährung (unter 30 Gramm Kohlenhydrate am Tag) umstellt, verträgt man die Chemotherapie auch wesentlich besser. Ich würde sagen: Es wird Zeit, dass sich solche Resultate auch herumsprechen.
Quelle: Successful application of dietary ketogenic metabolic therapy in patients with glioblastoma: a clinical study, Thomas N. Seyfried et al., 2025, DOI: 10.3389/fnut.2024.1489812/p>
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”