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Der Weg in die Einsamkeit
Kann mit dem Wörtchen „Digitalisierung“ beschrieben werden. Wie das?
Mithilfe von Kernspin haben wir längst gezeigt, dass ein starker Zusammenhang besteht zwischen Social-Media-Nutzung und erkennbarer Veränderung im Gehirn. Genauer gesagt im Belohnungssystem (Nucleus accumbens). Dort wird Dopamin ausgeschüttet. Und dieses Zentrum schrumpft mit zunehmender Zeit vor dem Bildschirm.
Laut KIGGS-Studie nutzen Jugendliche (16 – 18 Jahre) ihr Smartphone täglich 6,2 Stunden, verbringen 9,5 Stunden täglich vor einem Bildschirm.
Kann man auch Sucht nennen. Die „Macher“ wissen längst Bescheid. So Sean Parker, bis 2005 Präsident von Facebook:
„Wir müssen Dir sozusagen ab und zu einen kleinen Dopamin-Kick verpassen, weil jemand ein Foto… geliked hat. Das ist eine Feedback-Schleife für soziale Anerkennung und genau das, was ein Hacker wie ich sich ausdenken würde, weil man damit eine Schwachstelle der menschlichen Psyche ausnutzt.“
Und was passiert dabei? Erneut Parker:
„Es verändert buchstäblich Deine Beziehungen zur Gesellschaft und untereinander.“
Haben wir alle längst verstanden: Unsere Belohnungssysteme werden überreizt, nutzen sich ab. Kommt hinzu, dass
„Soziale Medien immer stärker die persönliche Kommunikation ersetzen, was zu einer zunehmenden Einsamkeit führt … und soziale Vergleiche und Neid unter Gleichaltrigen erleichtert …“
Resultat? Eine Metaanalyse unter 17.000 Probanden zeigte, dass die emotionale Intelligenz der Menschen so deutlich abnimmt. Dagegen Depressions- und Angstsymptome deutlich zunehmen. Ganz deutlich ein Vizepräsident von Facebook:
„Die kurzfristigen, Dopamin-getriebenen Feedback-Schleifen, die wir geschaffen haben, zerstören die Funktionsweise der Gesellschaft. Kein gesellschaftlicher Diskurs, keine Zusammenarbeit mehr, dafür Desinformation und Unwahrheit.
Jetzt haben wir, glaube ich, einen wirklich schlimmen Zustand erreicht. Er untergräbt das Fundament des Verhaltens der Menschen zu- und untereinander. Meine persönliche Lösung? Ich benutze diese Tools einfach nicht mehr.“
Praktisches Resultat? Psychische Erkrankungen sind heute die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen. Fehltage haben sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. 43 % derjenigen, die wegen Erwerbsunfähigkeit vorzeitig in Rente gehen, tun dies heute wegen psychischer Erkrankung.
Abhilfe? Eindeutig, klar bewiesen (15 Metaanalysen, 100.000e Probanden) und gar nicht dick genug hinzuschreiben: Abhilfe eindeutig
DER SPORT
Trainingsprogramme sind nachgewiesenermaßen genauso effizient beim Abbau von Depressionen wie Medikamente.
Aber machen Sie mal was gegen diesen ganz offenbar bewusst eingesetzten Dopamin-Kick. Der unsere Jugend ZWINGT, in einer neuen Welt aufzuwachen. In der es schon lange nicht mehr um Respekt, Rücksicht, Empathie, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und andere zunehmend Fremdworte geht.
Dazu noch einmal wörtlich der Vizepräsident von Facebook:
„Ich glaube in den hintersten Winkeln unseres Bewusstseins wussten wir es alle – obwohl wir immer so getan haben, als ob es wahrscheinlich keine negativen, ungewollten Folgen geben würde.“