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Der neue Weltmeister
im Marathon heißt Patrick Makau. Lief beim Berlin-Marathon 2011 nur noch 2:03:38 h. Also 21 Sekunden schneller. Nur 21 Sekunden? Ein Wimpernschlag? Da hat der junge Mann ganz andere Vorstellungen:
Das Statement, sein Konkurrent Wilson Kipsang hätte seine Rekord-Zeit in Frankfurt nur um 4 Sekunden verpasst, kontert er unerwartet deutlich mit "4 Sekunden sind sehr viel Zeit, wenn man einen Weltrekord angreift". Dort oben, ganz oben tickt die Uhr offenbar anders als hier unten bei uns.
Weshalb er läuft? Weshalb er Marathon läuft? Bei uns geht's um Spaß, um Lebensfreude, um Selbstbestätigung, um Fitness, um Abnehmen. Er läuft, um
"aus der Armut zu rennen. Ich habe mich aus wirtschaftlichen Gründen für Straßenrennen entschieden. Es ging um's Geld. Wenn ich nicht liefe, würde ich eine andere harte Arbeit machen und sehr wenig verdienen".
Und diese seine jetzige harte Arbeit nimmt der wirklich ernst: "Ich habe Tag und Nacht trainiert". Tag und Nacht meint der wirklich. Dann fallen so Sätze wie
"Wenn ich erschöpft war vom Training und kaum essen konnte..."
Sollten wir hier das Geheimnis einer schlanken Figur mitgeteilt bekommen? Ihre Briefe an mich lauten ja immer ganz anders. Sie sprechen regelmäßig vom Heißhunger, der Sie überfällt. Nach dem Training. Liegt's vielleicht an der Trainingsgestaltung?
Weshalb ich Ihnen von Makau, dem neuen Weltmeister erzähle, hat aber einen ganz anderen Grund. Der formuliert einen geheimnisvollen Satz, der Sie aufrütteln sollte. Uns alle. Der uns noch einmal die News vom 11.04.12 ins Gedächtnis rufen sollte. Makau sagt wörtlich:
"Die Ernährung ist eines der Geheimnisse. Man muss diszipliniert sein, um nicht zuzunehmen".
Sagt der Weltmeister. Der täglich so etwa 40 Kilometer rennt. Hart rennt. Trainiert. Der muss "diszipliniert sein, um nicht zuzunehmen". Die meisten von uns hätten das Gegenteil erwartet. Was steckt dahinter? Kann ich Ihnen sagen. Maisbrei. Also genau das, was Sie mir lächelnd, aber in Wirklichkeit vorwurfsvoll schreiben: Die besten, die kenianischen Marathonläufer ernähren sich doch von Kohlenhydraten. Von leeren Kohlenhydraten.
Sehen Sie!
Die Natur, die Physiologie, Ihr Stoffwechsel lässt sich nicht austricksen. Wer Kohlenhydrate isst, hat Probleme mit dem Körpergewicht. Gilt auch für den Weltmeister.