Schmerzhaft. Jäh. Spontan. Kennen Sie nicht? Da laufen Sie so unschuldig vor sich hin und plötzlich …. Ein jäher, stechender, schneidender Schmerz. In der Wade, im Oberschenkel. Es bleibt Ihnen nur das … Stehenbleiben. Und ganz mühsam, ganz langsam nach Hause humpeln, schleichen.

Was tun? Noch wichtiger: Woher kommt´s? Lasse ich zunächst einmal Sie sprechen.


„Ich habe mir vergangenen Oktober und heuer im Jänner den rechten Unterschenkelmuskel gerissen, was mir auch durch Ultraschall bestätigt wurde. Vorausgegangen waren nur normale Bewegungen wie zum Beispiel das Anstarten beim Laufen oder das Springen von einer Stiege …


Laufen trau ich mich nicht mehr, zur Zeit traue ich mich auch nicht zu Walken, da der Muskelriss äußerst schmerzhaft ist und ich dann wieder 14 Tage liegen kann …


Ich bin 40 Jahre alt und sehr traurig, wenn ich bei (fast) jedem Schritt Angst habe, den Muskel wieder zu zerreißen. Was raten Sie?“


Na, was wohl? Ruhe. Ideal natürlich das Eingipsen des Beines für sechs Wochen. Dann wäre der Muskel mit Sicherheit geheilt. Aber … andersherum: Natürlich pausieren Sie mit dem Joggen, nur … benutzen Sie Ihr Bein, Ihren Muskel eben doch. Tagtäglich. Stündlich. Der Heilung nicht förderlich.

Auch zu diesem Thema bin ich wieder leidgeprüfter Spezialist. Habe mir diese Faserrisse unzählige Mal zugezogen. Leider. Bis ich ´s verstanden hatte.

Also meine Antwort:


„Spezialist für Muskelfaserriss ist Dr. Müller-Wohlfahrt, München. Sonst kennt sich praktisch keiner aus (meine persönliche Erfahrung!!!).


Ursache fast immer Ihr „Ischias“ sprich Ausgangspunkt Lendenwirbelsäule. Der Nerv dort wird gereizt, spannt Ihren Muskel „vor“ … und dann reißt der. Also?


  • Radfahren statt laufen
  • Kernspin LWS
  • je nach dem Muskelaufbau (MedX) und/oder Dehnung/Yoga

Intuitiv hatte auch ich erst einmal an „zu harte“ Muskeln geglaubt und kräftig gedehnt. Hat die ganze Sache deutlich verschlimmert. Dass dahinter ein „Vorspannen der Muskulatur“ durch einen beleidigten Nerv im Kreuz steckt … darauf muss man erst mal kommen.


Bin Herrn Kollegen Müller-Wohlfahrt, der für diese Diagnose 12 Sekunden gebraucht hatte, ganz außerordentlich dankbar. Und natürlich hatte er recht.


Schlussendlich landet man wohl, wenn der Leidensdruck stark genug ist, bei so Büchern wie Helga Pohl „Unerklärliche Beschwerden?“ oder Liebscher/Bracht „Deutschland hat Rücken“.

Wie kommt man zu solch einem Mist? Wenn auch Sie das übergeordnete Prinzip suchen, werden Sie leicht fündig beim Bild einer


Schwarz-Afrikanerin, Krug auf dem Kopf, geht damit 10 km. Freihändig. Aufrecht. Gerade. Völlig im Lot. AUFRECHT! IM LOT!


Unvergesslich, wie der Deutsche Hellriegel die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii ganz knapp verlor, weil er immer wieder stehenbleiben musste. Sich den Oberschenkelmuskel massierte. „My hamstrings, oh my hamstrings!“.