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Der moderne Wunsch nach elektronischer Medizin
Im Jahr 2001 wurden die ersten Versuche in Krankenhäusern gestartet, Software zu nutzen, um für eine Therapie auch den Patienten einzubeziehen. Ein glücklicher Gedanke: Der Patient wurde als denkendes Wesen ernstgenommen.
Patient und Arzt sollten also mittels Software gemeinsam entscheiden, welche Therapie sinnvoll angewandt werden könnte. Also Cortison ja oder nein. Software vermittelte Argumente dafür oder dagegen.
Solche Konzepte der gemeinsamen Entscheidung wachsen immer wieder wie Pilze aus dem Boden. Auch in anderen Berufsbereichen.
Anfang des Jahrtausends scheiterten diese Versuche allerdings, weil die Ärzte nicht mehr mitmachen wollten. Der Hauptgrund dafür war, dass gerade diejenigen Ärzte, die von der Software begeistert waren, ahnten oder wussten, dass
ihre Begeisterung für den Patienten gefährlich sein könnte.
Denn: ist man selbst von einem Produkt begeistert, setzt man gerne die Scheuklappen auf. Denkt zu positiv. Denkt an die Sache und nicht an den Menschen.
Ein zweiter Grund, weshalb die Ärzte Bedenken beim Einsatz dieser bequemen Software hatten, war, dass Patienten Informationen falsch interpretieren könnten.
Patient und Arzt haben unterschiedliche Kenntnisse, also auch unterschiedliche Bilder und Gefühle beim gleichen Sachverhalt.
Der Arzt weiß, dass er vorurteilsfrei handeln muss und es nicht kann. Der Arzt versteht, wann er sich selbst nicht miteinbringen darf, um den Patienten zu schützen.
Der Arzt weiß, dass der Patient Informationen falsch oder anders interpretieren könnte. Oft auch tut (Beispiel: „Sie haben Krebs“). Der Arzt versteht und lernt zunehmend in der Praxis, wann er den Patienten Informationen vorenthalten muss, um die Patienten zu schützen.
Das Problem mit der Software also auf den Punkt gebracht: Bedeutet mehr Information, mehr Transparenz immer, dass man unbedingt klügere und gesündere Entscheidungen für sich selbst trifft? Gigantische Datenbanken, die Ihnen bis zur Nanoebene erklären könnten, warum Sie seit Wochen brutale Kopfschmerzen haben? Schwermetalle, ein Virus, ein Mangel…?
Sehen Sie, das ist der DENKFEHLER DES LETZTEN JAHRHUNDERTS:
Information ist nicht Wissen. Wissen entsteht ausschließlich durch Handlung.
Durch das Ausprobieren. Dem Bemühen. Das Überwinden von Ängsten. Das Anstrengen. Das Tun.
Noch so kluge Bücher über das Laufen, über Meditation, über Krebstherapie, über Molekularmedizin sind nur eine Basis. Haben mit Ihrem Leben zunächst gar nichts zu tun. Erst mit dem „Ausprobieren“, mit dem Handeln wird aus Theorie Wirklichkeit.
Und um „einfach mal auszuprobieren“ muss man Vertrauen schenken. Einmal in seinem Leben. In einem wachen Moment. Diese wachen Momente sind rar (siehe Ouspensky). In diesen wachen Momenten vertrauen Sie – wie von selbst – nur der Wahrheit. Vertrauen Sie automatisch nur den Dingen, die Sie natürlich schützen, natürlich weiterbringen, natürlich nicht enttäuschen werden.
Und wie machen Sie sich einen solchen wachen Moment? Möglichst oft? Möglichst täglich?
Ein begnadeter Kopf und Birkenbihl-Jünger hatte mich zu diesem Thema zu einem Podcast eingeladen. Andreas Giermaier (lernenderzukunft.com/) hat daraus einen spannenden Dreiteiler erstellt. Links dazu:
Das Ende der Selbsttäuschung:
https://www.youtube.com/watch?v=6n8hIjYMPow&list=PLD2J53LRH04bG0-aG7W68jBK-nqSO4Zan&index=1
Endlich LEBEN!:
https://www.youtube.com/watch?v=XhdEFLxKUcE&list=PLD2J53LRH04bG0-aG7W68jBK-nqSO4Zan&index=2
Besser Entscheidungen treffen:
https://www.youtube.com/watch?v=XeGpRPKEwCs&list=PLD2J53LRH04bG0-aG7W68jBK-nqSO4Zan&index=3