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Der bewegende Mann
Das war soeben eine verheißungsvolle Überschrift. Über einer Titelstory der Zeitschrift „STERN“ vom 31.05.2000, S. 102. Also schon 21 Jahre her. Damals, in grauer Vorzeit, war einer deutschen Illustrierten der Aufreisser „So bleiben Sie jung“ 10 Seiten wert. Heute schafft das allenfalls noch Corona …
Nur: Geschrieben wurde das damals von einem Journalisten mit einer auffällig poetischen Ader. Der konnte wirklich beobachten und mit Worten umgehen. Nicht sehr häufig. So wird z. B. ein Bild kommentiert mit:
„DAUER-RENNER. DER 56-JÄHRIGE
STRUNZ LEBT VOR, WAS ER PREDIGT.
TREIBT TÄGLICH INTENSIV SPORT."
Da hat jemand den hüpfenden Punkt erfasst und verstanden. Genau darum ging es damals, genau darum geht es heute. Worum? Also noch einmal, weiter im Text:
„Seine Botschaft ist einfach: Wer zu laufen beginnt, der beginnt auch ein neues Leben. Sein Erfolg ist phänomenal: Zehntausende besuchen seine Seminare, Hunderttausende kaufen seine Bücher. Wir begleiteten den Motivationskünstler …“
Und dann wird’s, wie schon angekündigt, poetisch. Darf ich?
„Hawaii liegt bei Hilpoltstein, 11.000 Seelen, fränkische Provinz. Hawaii ist frühmorgens, wenn der braungebrannte Arzt verschwitzt vom Joggen kommt. Die Sonne spürt, von der Sonne träumt.
Hawaii ist, wenn er aus der Dusche springt und nackt über die Treppe seiner Villa hüpft …
Hawaii ist, wenn er den Garten sieht, an den Strand denkt.
“Hawaii“ sagt Dr. Ulrich Strunz, „ist für mich immer und überall. Ist Alpha-Zustand. Vollkommen losgelöst. Hawaii ist das größte überhaupt. Ein Symbol für Glück.“
Da hatte er mich erwischt. Der Journalist. Beim Training, im Rausch der Begeisterung. Und schreibt weiter:
„Hawaii ist auch jetzt, früh um halb elf, Autobahn Nürnberg – München. Strunz steuert seinen silber-grauen Mercedes … vorne drängeln sich LKWs, Wohnmobile versperren den Weg. Doch Strunz ist entspannt. Er hat sein Morgenritual hinter sich. Eine Stunde Laufen. Dann Frühstück á la Strunz. Drei Esslöffel Eiweißpulver. Ihm reichts. … die Leichtigkeit des Seins. Ein vollkommen neues Lebensgefühl … Das ist die Botschaft des Ulrich Strunz. Und das kann jeder haben. Jeder, der nur wolle. Jeder, der ihm zuhöre, jeder, der läuft.“
„Ich kenne das Geheimnis, aus normalen Leuten glückliche Menschen zu machen. Das Rezept, die biologische Uhr umzudrehen. Und das Peinliche ist: Es stimmt. Ich verkünde zufällig etwas, was auch funktioniert!“
Genau das war das Besondere: Laufen funktioniert immer. Laufen funktioniert bei jedem, der mit zwei Beinen meine Praxis betritt. Und wenn Sie´s beim richtigen Tempo und lange genug schaffen, dann geht … bei JEDEM das Licht wieder an. Werden Glückshormone freigesetzt. Tut sich eine völlig neue Welt auf.
War auch mir persönlich neu. Unerwartet. Ungeahnt. Diese völlig neue Welt außerhalb unseres gewohnten Alltages.
Dass es so etwas gibt!
Eine, in meinem persönlichen Leben ganz entscheidende Entdeckung war, dass der laufende Mensch Zeit gewinnt. ZEIT GEWINNT! Hatte ich einmal näher erklärt im Büchlein „Das Leichtlaufprogramm“. Dazu der Stern-Journalist:
„Von außen betrachtet, kann man das nicht schaffen. Aber es geht ganz leicht“ sagt er und glaubt darin den Grund seines Erfolgs auf der Seminarbühne zu erkennen. „Ich bin der Beweis, dass es geht. Denn ich kenne die andere Seite. Ich habe selbst gelitten. Ich war ein extrem gestresster Mensch!“
Doppelstudium Physik und Medizin. Nachts Klinik-Praktikum mit Nachttopf leeren, tagsüber Vorlesungen. „Ich war überlastet. Migräne, Magenschmerzen. Da möchtest du dich umbringen. Da möchtest du vor Schmerzen mit dem Schädel gegen die Badezimmerwand rennen.“
Übrigens: Habe ich damals auch getan. Eine gewisse Tatkraft schlummerte in mir bereits, bevor die sportlich gestählt wurde …
Das waren Auszüge aus der Titelstory STERN vor 21 Jahren. Da ging es um (Cover) den „Fitness-Guru Dr. Ulrich Strunz. Sein Programm: Fett verbrennen und glücklich werden.“
Ja. Finde ich auch heute noch eine glückliche Zusammenfassung. Und wissen Sie was? Beim Lesen dieser Uralt-Storys über den (erneut Zitat) „Vor-Läufer der Nation“ überkommen mich rabenschwarze Gedanken. Ich hatte seinerzeit als Hawaii-Ersatz mein Glück auf Lanzarote gefunden. Auch eine Lava-Insel. Inzwischen kenne ich dort wohl so ziemlich jeden Meter Straße. Also werde ich das Bild der schwarzen, sonnendurchglühten Landschaft heute Abend mit in den Schlaf hinunternehmen und … abhauen. Bald. Tschüss! Könnte ein neues Buch werden: „Glück beginnt mit 80“. In diesem Sinne grüßt Sie breit lächelnd …