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Depression - klipp und klar
Einfach ist stets besser als kompliziert. Praktisch ist stets besser als reine Theorie. Um zu helfen, um zu heilen sollte man nicht umständlich drum rumreden, sondern möglichst klipp und klar sprechen. heißt übersetzt: Selbstverständlich abgekürzt, also schwarz/weiß.
Dass Sie alles zur Heilung von Krankheiten, was Sie hier lesen, selbstverständlich auch sehr viel umständlicher, komplizierter, biochemisch dafür viel korrekter ausdrücken können, ist auch mir klar. Nur: In der Praxis völlig sinnfrei.
Sie wollen Hilfe. Jetzt. Rasch. Und einfach. Drum heute noch einmal – wie bereits 2009!!! – eine möglichst einfache Erklärung des wahrscheinlich häufigsten Leidens des zivilisierten Menschen, nämlich der
DEPRESSION
also Traurigkeit. Antriebslosigkeit. Stimmungsschwankungen. Das Wort umfasst einen weiten Bereich von Gefühlsstörungen. Sie könnten´s auch präzisieren: Abwesenheit von Glück.
Also los, in Kurzfassung. Schwarz/weiß:
DEPRESSION ist eine Stoffwechselerkrankung. Eine Störung des Gehirnstoffwechsels. Depression ist daher eine organische Erkrankung, wie Prof. Dr. Holsboer, (vormals) Direktor des Max-Planck-Instituts in München, konstatiert.
Welcher Stoffwechsel? Ein doppelter. Es geht um zwei Botenstoffe. Es geht um NORADRENALIN und um SEROTONIN. Um nicht mehr und um nicht weniger. Es geht um einen Mangel an Noradrenalin und damit an Antrieb. Depressive Menschen sind sehr häufig antriebsarm, resignativ. Und es geht um einen Mangel an Serotonin. Depressive Menschen sind häufig unglücklich, traurig und ... es fehlt Ihnen der Abstand. Sie "stecken mittendrin". Typisch für Serotoninmangel.
Als Forever young-Leser können Sie die beiden Stoffwechselwege übersetzen: Noradrenalin entsteht aus Dopamin, und das wiederum aus Phenylalanin. Eine essentielle Aminosäure. Und Serotonin entsteht aus Tryptophan, die andere essentielle Aminosäure. Die Kombination heißt bei mir „mental“.
Eine Stoffwechselerkrankung - das wissen wir von der Zuckerkrankheit - wird in Deutschland reflexartig mit Tabletten behandelt. Nicht mit dem natürlichen Zugang, mit der Ernährung, sondern mit Chemie. In dem Fall also Antidepressiva. Helfen oder helfen nicht. Auch hier verdanken wir Prof. F. Holsboer die Erkenntnis, dass bei vielleicht der Hälfte der Kranken die Tabletten das Gehirn gar nicht erreichen. Passt. 2008 hatten wir im SPIEGEL ja gelesen, dass Antidepressiva nur bei etwa einem Drittel der Patienten wirken. Und was ist mit den übrigen zwei Dritteln?
Nun ja. Wir haben für Stoffwechselkrankheiten in Deutschland ja noch eine zweite Behandlungsmöglichkeit. Wir besprechen den Stoffwechsel. Wir bereden ihn. Wir reden darüber. Nennt man Psychotherapie. Das ist genau das Gleiche, als ob man die Zuckerkrankheit im therapeutischen Gespräch heilen wollte.
Sie sehen, das Mittelalter ist noch lange nicht vergangen. Heute noch werden Stoffwechselkrankheiten, also fehlende Moleküle "besprochen".
Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass man fehlende essentielle Aminosäuren auch essen kann. Drum heißen die essentiell. Sehen Sie - genau so können Depressionen verschwinden. Mit Phenylalanin und mit Tryptophan.
Woher ich das weiß? Nach meinem Unfall, gelähmt, hat ein Gutachter, ein Professor, ein Psychotherapeut (der wusste, dass ich Läufer bin, aber nicht mehr sein durfte) zu mir lächelnd gesagt: "Herr Kollege, wenn Sie nach solch einem Schicksalsschlag nicht depressiv werden, dann sind Sie krank". Will sagen: Auch zum Thema Depression kann ich aus eigenem Erleben, aus eigener Erfahrung, auf dem wissenschaftlichen Fundament eigener Blut-Messung berichten.
Das war 2009. Heute nennen wir Depression „Schwelbrand im Gehirn“. Und heilen mit starkem Immunsystem, also optimiertem Aminogramm. Heißt Tryptophan plus Phenylalanin plus 6 weiteren essentiellen Aminosäuren.
Sind wir wieder bei der Epigenetik, bei Ihrem Genom.