Wer richtig krank ist (z.B. Lungenentzündung), schläft viel, hat keine Lust auf soziale Kontakte oder Sex; leidet an Appetitlosigkeit, ist lethargisch und eventuell auch etwas depressiv. Das ist ganz normal. Es hilft dem Organismus, schnell wieder gesund zu werden. Indem man weniger aktiv ist, spart der Körper Energie ein, die dem Immunsystem dann zur Verfügung steht.

Während Erkrankungen nimmt die Konzentration an entzündungsfördernden Cytokinen stark zu. Cytokine koordinieren die Reaktion des Immunsystem, sie gelangen aber auch ins Gehirn und …


… entzündungsfördernde Cytokine machen müde.


Im Hypothalamus, einer Region im Inneren des Gehirns, hemmen Cytokine bestimmte Hormone. Daraufhin wird man müde. Außerdem hemmen Cytokine Neuronen im Hirnstamm, die Serotonin freisetzen. Ist die Aktivität dieser Neuronen reduziert, wird man ebenfalls schlapp. Ein geniales System – jedenfalls für kurze, heftige Erkrankungen. Die werden so schnell überwunden.


Wenn sich allerdings ständig zu viele entzündungsfördernde Cytokine im Organismus befinden, sind Sie immer müde.


Übergewicht geht mit erhöhten entzündungsfördernden Cytokin-Konzentrationen einher. Das ist einer der Gründe, warum Übergewichtige oft müde und energielos sind.


Zigtausenden, die an einem immer noch aktiven Epstein-Barr-Virus leiden, sind ebenfalls ständig erschöpft. Viele fühlen sich nicht akut krank, haben aber erheblich erhöhte Cytokin-Konzentrationen. Das macht müde und schlapp - leider auf Dauer. Dürfen Sie chronisches Müdigkeits-Syndrom nennen.


Dann beginnt der tägliche Kampf.


Viele wissen nichts von ihrem noch aktiven Epstein-Barr Virus. Viele wissen auch nichts von erhöhten Cytokinen und wie sehr diese Botenstoffe zu Müdigkeit führen.


Die meisten können ihre Erschöpfung nicht richtig einordnen. Sie denken, sie haben nur etwas zu viel gearbeitet oder brauchen Urlaub. Sie versuchen, ihr normales Leben weiterzuführen, gehen arbeiten, kümmern sich um die Kinder und vieles mehr. Das Immunsystem bleibt schwach, die Cytokin-Konzentration hoch.


Oft wird ihnen eingeredet, dass ihre Erschöpfung psychisch bedingt ist. Ihnen werden Yoga oder Entspannungskurse empfohlen. Das mag vielleicht ein klein wenig helfen, aber das Grundproblem ist ein körperliches, ein zu schwaches Immunsystem und eine zu hohe Cytokin-Konzentration.


Wie Sie Ihr Immunsystem stärken, wissen Sie: Ernährung, vor allem No Carb und viele Proteine, Ergänzen Sie fehlende Nährstoffe, treiben Sie Sport und denken Sie zielführend, also bewusster … ins Helle.

Quelle: Borninger J. Messing with the “Flip-Flop” Switch: Why getting sick makes you sleepy. Unter: https://knowingneurons.com/2015/08/26/messing-with-the-flip-flop-switch-why-getting-sick-makes-you-sleepy/