Bitte lesen Sie heute mit mir zusammen einen kurzen Text. Gefunden in einem neuen Büchlein „Waldpfade“. Der Titel lässt mich aufhorchen. Erinnern Sie sich an Heidegger, an dessen „Holzwege“? War lange Jahre mein Lebensführer…

Der Untertitel von „Waldpfade“ lautet „Wege ins Glück“. Die Verbindung beider Titel ist zunächst mysteriös. Kurz nachdenken? Aber lesen wir doch einfach los:


„Ich bewährte mich, tat, was von mir verlangt wurde. Das Leben geschah, ohne dass ich es steuerte – und glücklich war ich auch nicht.

Wäre da nicht das unfreiwillige Fitness-Seminar gewesen, hätte man mich wohl eines Tages tot vom Balkon meiner Eigentumswohnung gezogen, ohne dass ich zuvor erlebt hätte, was Glück, was Lebenslust bedeutet.

Das LAUFEN gab mir ein neues Bild. Ein schöneres, bunteres Bild von mir und von der Welt. Eine Vorstellung davon, was es heißt, Ziele zu setzen. Das zu tun, was ich liebe, was mich glücklich macht.

Das Ziel muss Glück sein

Wenn ich ein klares Bild meines Ziels habe, weiß ich, was ich zu tun und zu lassen habe. Bei meiner Tour ist das leicht: jeden Tag in Richtung Osten laufen. Genügend Pausen zur Regeneration einlegen, viel trinken, gut essen und trotzdem täglich so viele Kilometer wie möglich laufen.

Wenn man kein klares Bild hat, verliert man sich in seinem eigenen Leben. Dann ist es nicht verwunderlich, wenn man sich in Lebenssituationen wiederfindet, die man nicht wollte: Arbeit, die keinen Spaß macht, Freunde, die nerven oder Freizeitaktivitäten, die mehr belasten als inspirieren.

Ich glaube, dass sich viele Menschen nicht bewusst sind, dass ihre fehlenden Ziele zu ihren unbefriedigenden Lebenssituationen führen. Stattdessen geben sie der Gesellschaft, dem Chef, der Politik oder den Nachbarn die Schuld.

Mein wichtigstes Ziel im Leben ist Glück. Ob es mir gelingt, liegt in meiner Verantwortung.

Jeden Tag will ich dem Glück einen Schritt näher kommen. Genauso wie ich an jedem Tag auf meiner Tour meinem Ziel, dem östlichsten Punkt Deutschlands, näher zu kommen möchte.“


Offenbar läuft da jemand. Quer durch Deutschland. Hat schon über 100 Marathons hinter sich… beschreibt in dem Büchlein auch, wie er als vormals unbescholtener Bürger (Studium Geologie, Informatik) auf die Idee der …


FREIHEIT


kam. Kurz nachdenken: Der ist den meisten von uns wahrscheinlich weit überlegen in seiner Lebensgestaltung. Der sitzt nicht mehr, der läuft. Auf die Zugspitze. Mehrfach quer durch Deutschland. Tausende Kilometer.

Könnte es sein, dass hier jemand… LEBT?

Quelle: Thomas Schmidtkonz „Waldpfade“. Soeben erschienen. ISBN 9781687856029