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Das schaue ich mir doch nicht an!
Dieser Blick von Ihnen, einfach unschlagbar. Entsetzen, Abscheu, Ekel.
Hat sie das jetzt wirklich gefragt? Und oftmals dann die gleiche angewiderte Antwort: Das schaue ich mir doch nicht an!
Was ich gefragt habe: Wie sieht Ihr „Stuhlgang“ aus?
„Stuhlgang“, ein nettes altmodisches Wort, mit dem viele junge Menschen tatsächlich gar nichts mehr anfangen können. Dann muss ich konkreter werden. Welche Form hat das, was hinten aus Ihnen herauskommt? Würstchen, Fladen, Knickel? Ist es bleistiftförmig oder flüssig? Welche Farbe hat das Ganze? Hellbraun, dunkelbraun, schwarz, gelblich, rötlich oder fettig glänzend? Mit oder ohne Schleimauflage? Haben Sie täglich Verdauung? Geht es schwer oder leicht?
Tatsächlich sollte jeder von uns regelmäßig einen Blick auf seine Hinterlassenschaften werfen.
An alle Hundehalter unter uns: bei unserem „Fiffi“ wird doch tagtäglich das „Häufchen“ beäugt und bewertet, oder? Und wehe, wenn es ein wenig zu flüssig ist, da werden vom Tierarzt aber gleich die „guten Darmbakterien“ für den Hund besorgt und das Futter für den „hochsensiblen“ Hund besorgt. Denn ja, bei unserem „Fiffi“ liegt es NATÜRLICH am ungeeigneten Futter, wenn die Verdauung nicht stimmt. *
Aber bei uns? Manchmal sind es ganz simple Zusammenhänge, die einfach nicht gesehen werden. Verstopfung? Kein Wunder, Ihnen fehlen Ballaststoffe und Sie trinken VIEL zu wenig! Schwarze Farbe? Im günstigsten Falle Eisen aus Eisentabletten, welches ungenutzt wieder ausgeschieden wird, aber vielleicht auch Blut aus einem Magengeschwür, welches den so genannten „Teerstuhl“ erzeugt. Gelbe Farbe? Nehmen Sie vielleicht schon seit langer Zeit einen Magensäureblocker (z.B. Pantoprazol)? Wenn die wichtige Salzsäure fehlt, kann dies zu einer schlechten Nahrungsverwertung führen. Fettig glänzender Stuhl? Dann hapert es oft mit der Fettverdauung, die Leber bildet zu wenig Gallenflüssigkeit oder man hat Gallensteine. Und, und, und. Ich könnte noch stundenlang weitererzählen …
Besonders tricky wird es dann bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Da muss man schon ein wenig Sherlock Holmes bzw. Miss Marple spielen. Gemeinsam mit den Patienten.
A und O ist ein Ernährungstagebuch. Was und wann esse ich? Wann bekomme ich Probleme? Wie sieht mein Stuhlgang danach aus?
Da gehört aber etwas zu, was mindestens die Hälfte aller Patienten nicht hat: Geduld und Disziplin. Wenn ich spätestens an Tag 3 nur noch schlecht lesbares Gekrakel von Ihnen erhalte, lustlos aufgeschrieben und in aller Regel unvollständig („Ach ja, da hatte ich nachmittags noch ein Cappuccino, das hatte ich vergessen aufzuschreiben.“), dann weiß ich schon: ich erfülle nicht Ihre Erwartungen. Ist Ihnen alles zu mühselig, dauert zu lange.
Erwarten Sie doch von mir eine Tablette zur Linderung Ihrer Beschwerden. Gibt es bei mir auch oft. Gute Darmbakterien (Probiotika) können oft segensreich helfen, aber eine dauerhafte und langfristige Veränderung erreicht man nur mit gleichzeitiger Umstellung Ihrer Ernährung.
Vorne rein, hinten wieder raus. Im besten Falle ohne jegliche Probleme. Das ist echte Lebensqualität. Oder, um es mit Rousseau zu sagen:
"Glück besteht aus einem hübschen Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung!“.
* Buchtipp in eigener Sache:
Low-Carb für den Hund Artgerechte Hundeernährung mit wenig Kohlenhydraten - Wissen, Tipps und Rezepte von Ursula Bien
Über die Autorin:
"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:
„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“