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Das Herz mag Ketonkörper
Wir hatten bereits besprochen, dass unsere Zellen wesentlich weniger Radikale herstellen, wenn sie Ketonkörper verstoffwechseln. In der Studie von Mary Board lag der Faktor bei 45, d.h. die Verstoffwechselung von Glukose produziert 45-mal mehr Radikale als die Verstoffwechselung von Ketonkörpern. Wenn man das liest, dann verwundert es nicht, dass Zellen die Verstoffwechselung von Ketonkörpern bevorzugen.
Um das an weiteren Muskeln im Menschen zu erforschen, haben die Forscher um Lars Gormsen acht Freiwillige im Alter um die 60 Jahre rekrutiert. Sie bekamen entweder eine Infusion mit Kochsalzlösung (Placebo) oder eine Infusion mit Beta-Hydroxybutyrat, einem Ketonkörper. Während sich bei der Infusion mit Kochsalz keine Änderungen messen ließen, sah das bei der Infusion mit Ketonkörpern deutlich anders aus. Das Herz reduzierte die Aufnahme von Glukose um ca. 50 %. Festgestellt hat man das durch einen Positron-Emissions-Tomographen, kurz PET genannt. Das bedeutet, das Herz ist sofort in der Lage, Ketonkörper zu verstoffwechseln und macht das auch sofort.
Doch Beta-Hydroxybutyrat macht noch mehr mit dem Herzen. Es versorgt dieses nicht nur mit Energie, die sauberer verstoffwechselt wird als Glukose. Nein, Beta-Hydroxybutyrat lässt zudem Entzündungswerte sinken und verbessert die Herzleistung. Und gerade die Kraftwerke im Herzen produzieren mehr Energie, so dass es inzwischen in Erwägung gezogen wird, Beta-Hydroxybutyrat als Notfallmedikament für Herzinsuffizienz zu verwenden.
Zudem zeigen sich solch bemerkenswerte Effekte nicht nur im Herzen, sondern auch in den Nieren wirkt Beta-Hydroxybutyrat wahre Wunder. Auch hier fallen viele Entzündungsmarker durch die Wirkung von Beta-Hydroxybutyrat.
Zusammenfassend können wir somit feststellen: Viele unserer Gewebe mögen diesen Ketonkörper, der bei uns Menschen primär von der Leber produziert wird, wenn wir eine Ernährung zu uns nehmen, die wir gewohnt sind. Diese besteht aus echtem Essen, welches deutlich ärmer an Kohlenhydraten ist und vor allem Kohlenhydrate in natürlicher Form enthält, wie z.B. Obst und Gemüse. Und ich kann Ihnen aus jahrelanger Erfahrung sagen, dass eine Scheibe Sauerteigbrot zum Frühstück auch kein Problem darstellt, sobald der Körper wieder erlernt hat, beide Energieträger, nämlich Glukose und Ketonkörper, zu verstoffwechseln. Dann stellen Sie, wie ich, jeden Tag automatisch Ketonkörper in der Leber her und Ihre Organe sind Ihnen, wie Sie oben lesen können, sehr dankbar darüber.
Quellen:
Acetoacetate is a more efficient energy-yielding substrate for human mesenchymal stem cells than glucose and generates fewer reactive oxygen species, Mary Board et al., 2017, DOI: 10.1016/j.biocel.2017.05.007
Ketone Body Infusion With 3-Hydroxybutyrate Reduces Myocardial Glucose Uptake and Increases Blood Flow in Humans: A Positron Emission Tomography Study, Lars C. Gormsen et al., 2017, DOI: 10.1161/JAHA.116.005066
Ketones supress brain Glucose consumption, Joseph C. LaManna, 2009, DOI: 10.1007/978-0-387-85998-9_45
3-Hydroxybutyrate as a Metabolite and a Signal Molecule Regulating Processes of Living Organisms, Justyna Mierziak et al.,2021, DOI: 10.3390/biom11030402
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”