Gibt´s. Erstaunt mich immer wieder aufs Neue, der Einfallsreichtum von uns Menschlein. Die wir stets und immer nach Gründen, nach verborgenen Geheimnissen stöbern. Oft genug „leere Wissenschaft“. Manchmal jedoch, manchmal kommt etwas recht Praktisches dabei heraus.


Hier beispielsweise ein RNA-Trick, um Herzschwäche zu vermeiden, sogar zu kurieren.


Herzschwäche? Drückt sich aus in Vernarbung des Herzgewebes und krankhaftem Anwachsen der Herzmuskelzellen …. Die Pumpleistung sinkt, das Wasser staut sich in den Beinen, man atmet immer schwerer.


Und dann kam Prof. Dr. Dr. Thomas Thum, Hannover. Ein ganz bemerkenswerter Internist und Kardiologe (googeln!). Der hatte, genau wie ich ca. 2012 etwas über


MICRO-RNA


gelesen. Sie erinnern sich an meine News „Macht Reis Herzinfarkt?“. Prof. Thum, 48, scheint unerschöpfliche Energie zu haben. Der hat prompt 2016 aufgrund der Lektüre über micro-RNA ein Unternehmen namens Cardior gegründet. Und hat sich mit diesen micro-RNA, diesen lange für unnütz erklärten Erbgutschnipseln beschäftigt.


Unnütz? Micro-RNA sind kleiner als mRNA. Dienen nicht als Postboten. Übermitteln eben nicht Information zur Eiweißherstellung. Wozu sind die dann gut?


Tja. Die können sich an eine mRNA hinkleben und sie inaktivieren. Also einen Postboten abfangen. Dann ist, sozusagen, „das Gen“ stummgestellt. Unter den etwa 2000 bekannten micro-RNA fand Prof. Thum ein ganz spezielles, nämlich


micro-RNA-132


Verantwortlich für krankhaftes, vernarbtes Herzgewebe. Heißt für Sie Herzschwäche, Herzinsuffizienz. Prof. Thum hat prompt – ach ja, was denn sonst – ein Medikament, ein Molekül gefunden, diese hässliche micro-RNA-132 abzufangen, zu blockieren. Dann konnte die ihrerseits keinen Postboten (mRNA) mehr belästigen und… das Herz hat eine Chance sich zu erholen.

Weshalb diese News? Weil der Begriff „micro-RNA“ Sie in den nächsten Jahren, Jahrzehnten verfolgen wird. Weil der Corona-Impfstoff, eine mRNA, uns den Begriff, die grundsätzliche Funktion von RNA (Eiweißproduktion) nahegebracht hat.