Aufgrund der doch zahlreichen Anfragen bezüglich meiner News zum Thema „Frühstück mit 4 Eiern“, siehe https://www.strunz.ch/das-fruehstueck-mit-4-eiern.html, möchte ich auf genau diese Anfragen eingehen.

Das Hauptanliegen der Anfragen war, dass man im Rahmen des intermittierenden Fastens das Frühstück ausfallen lässt und ob das so okay ist. Wenn man das sogenannte 16/8-Fasten für sich entdeckt hat, dann isst man nur in einem Fenster von acht Stunden. Dieses kann man auf den Morgen verlegen oder eher auf den Mittag und Abend. Hier eine kleine Übersicht:

Ich habe auch einige Jahre so gegessen und dabei die frühe Variante mit Frühstück und zweitem Essen gegen 14:00 Uhr gewählt. Der Grund kommt aus der Ganzheitlichkeit im Hinblick auf unsere Verdauung, die am Morgen stärker ist als am Mittag, stärker ist als am Abend. Dazu kommt nun neu der Aspekt von Donald Layman, dass wir über Nacht katabol werden aufgrund des Bedarfs der Leber an Aminosäuren.



Doch wägen wir dieses Thema einmal zusammen ab und man kann hier viele Aspekte mit einfließen lassen:


  • Es wird ganz sicher einen großen Unterschied machen, wie Sie sich prinzipiell ernähren. Dr. Strunz und wir Autoren der Strunz-News empfehlen die Ernährung auf Basis von Low Carb und gesunden Fetten mit ausreichend viel gesundem Eiweiß. Eine Konsequenz dieser Ernährung ist, dass wir konstant Ketonkörper im Blut haben, die Muskeln vor dem Abbau schützen (https://www.strunz.ch/ketonkoerper-schuetzen-die-muskeln.html). Das bedeutet ganz konkret: Wir Strunzianer werden durch diese Ketonkörper tagtäglich vor Muskelabbau geschützt.
  • Die „Höhe“ des katabolen Zustands am Morgen hängt ganz sicher damit zusammen, was Sie am Abend essen. Wenn Sie hier eine hinreichend große Menge an bioverfügbarem Eiweiß zu sich nehmen, dann wird es wesentlich länger dauern, bis der Körper Muskeln abbaut, als wenn Sie lediglich eine große Portion Nudeln mit Tomatensosse o. ä. essen, in der kaum Eiweiß zu finden ist und was zusätzlich den Insulinspiegel am Abend nochmal in die Höhe treibt, von entzündlichen Reizreaktionen durch Gluten mal ganz abgesehen.
  • Dann müssen Sie sich auch die Frage stellen: Was ist eigentlich mein Ziel? Ein Bodybuilder wird ganz sicher kein 16/8-Fasten betreiben. Der weiß, dass er fünf bis acht (aus seiner Sicht) kleinere Mahlzeiten an Eiweiß essen muss, um den Muskelaufbau maximal zu ermöglichen (Thema mTor). Die meisten werden jedoch nicht dieses Ziel verfolgen, sondern wollen eher gesund und vital alt werden. Und da muss man keinen maximalen Muskelaufbau anstoßen.
  • Ein letzter Aspekt ist noch wichtig: Wer nimmt an den Studien teil? Das sind sehr häufig übergewichtige Menschen im Zustand des Prädiabetes oder Diabetes Typ-2. Das bedeutet: Hier ist der Stoffwechsel leider stark gestört, was man sofort an den Blutwerten Insulin, Gamma-GT, HDL und Triglyceriden erkennen kann. Diese Menschen kann man nicht mit „uns“ Low Carblern vergleichen. Nur mit „uns“ Low Carblern werden so gut wie nie Studien durchgeführt, da wir kein Problem für das Gesundheitssystem darstellen.

Also zusammengefasst: Wenn Sie sich gut fühlen, im Rahmen der Strunzianischen Low Carb Ernährung, und dabei das Frühstück ausfallen lassen und eben nicht das Ziel verfolgen, Muskeln aufbauen zu wollen, dann sehe ich kein Problem. Weiter so! Ich persönlich vertrage keine großen Portionen Eiweiß, also ein schönes leckeres 400g Steak, nach 15:00 Uhr. Das hat auch was mit den Genen zu tun, da ich die langsame Ausprägung des COMT-Gens habe. Menschen mit schnellem COMT vertragen sicherlich größere Mengen Fleisch am Abend besser. Und dieses 400g Steak, das weiß man inzwischen, sorgt aufgrund der langsamen Verdauung sehr lange dafür, dass im Körper ständig alle benötigten Aminosäuren verfügbar sind.


Quelle: The anabolic response to protein ingestion during recovery from exercise has no upper limit in magnitude and duration in vivo in humans, Jorn Trommelen et al., 2023, DOI: 10.1016/j.xcrm.2023.101324


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”