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Das Fieber-Paradoxon
Gerade jetzt in der Grippesaison fragen sich wahrscheinlich viele Menschen, was sie tun sollen, wenn sie Fieber haben.
Wie Fieber entsteht
Wenn Immunzellen ein Virus oder ein Bakterium erkennen, setzen sie einen Botenstoff frei, der bis ins Gehirn wandert. Er wirkt in einem bestimmten Teil des Gehirns, dem Hypothalamus. Das ist eine sehr kleine Region, die ziemlich zentral im Gehirn liegt. Hier wird die Körpertemperatur reguliert. Wird der Hypothalamus durch die Botenstoffe der Immunzellen über eine Infektion informiert, schüttet er seinerseits Hormone aus, die Signale an verschiedene Körperregionen weiterleiten. Daraufhin verengen sich die Blutgefäße, damit weniger Wärme über die Körperoberfläche verloren geht, die Fettzellen produzieren Energie und die Muskeln kontrahieren so schnell, dass man zu zittern beginnt. All das lässt die Temperatur steigen.
Steigt das Fieber sehr schnell an, kann es gefährlich werden. Oft gelten 40 Grad Celsius als kritischer Punkt. Bei so hohen Temperaturen sterben Zellen ab. Das allein ist nicht gesund. Die absterbenden Zellen setzen auch Giftstoffe frei, die dann in den Blutkreislauf gelangen. Vom Blutkreislauf gelangen sie in alle Teile des Körpers und können so die Nieren und andere Organe schädigen.
Sehr hohes Fieber muss behandelt werden, aber was ist mit 38 oder 38,6 Grad Celsius?
Fieber kostet den Körper viel Energie. Um die Körpertemperatur nur um 1 Grad zu erhöhen, muss die Energieproduktion um 10 Prozent gesteigert werden. Ein solcher Mechanismus setzt sich in der Evolution nur durch, wenn er entscheidende Vorteile bringt. Inzwischen gibt es einige Studien, in denen Wissenschaftler festgestellt haben, dass die Genesung nach einer Virusinfektion schneller verläuft, wenn keine fiebersenkenden Medikamente eingenommen werden. Denn:
Fieber wirkt antibakteriell und antiviral
Bakterien und Viren vermehren sich besonders gut bei Temperaturen um 37 Grad Celsius. Steigt die Körpertemperatur, haben es die Eindringlinge immer schwerer, sich im Körper auszubreiten.
Die Leistung des Immunsystems wird durch Fieber gesteigert
Fieber hat noch einen weiteren positiven Effekt. Das Immunsystem bekämpft Viren und Bakterien am besten bei Temperaturen zwischen 38 und 40 Grad Celsius. Auch die Zellen des Immunsystems, die für die Erinnerung an einen bestimmten Erreger zuständig sind, arbeiten bei diesen Temperaturen am besten.
Fieber bis 38,9 °C ohne weitere beunruhigende Symptome klingt in den allermeisten Fällen ohne fiebersenkende Medikamente wieder ab. Der Körper reagiert auf natürliche Weise. Viel trinken unterstützt ihn dabei.
Fieber kann aber auch zu Zellschäden führen, vor allem im Gehirn. Deshalb ist bei Fieber immer Vorsicht geboten.
Quelle: Geddes L. The fever paradox. New Sci. 2020;246(3277):39-41.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"