Neu: Sommer 2011 haben Forscher des Berliner Max-Planck-Institutes für Molekulare Genetik das erste deutsche Genom entziffert. Also die komplette Gen-Sequenz eines Deutschen. Eines Mannes im besten Alter und kerngesund, ausdrücklich "abgesehen von einer gut eingestellten Hypertonie".

Das Lustige an dieser bemerkenswerten Leistung ist die Tatsache, dass bei diesem gesunden Menschen 160 Gene auffällig verändert sind. Im Risikoprofil finden sich nämlich laut Max-Planck-Institut

  • Sechs Krebsarten
  • Diverse Autoimmunleiden
  • Schizophrenie
  • Bipolare Depression
  • Autismus
  • Fettsucht
  • Altersblindheit

All das stellt die genetische Wissenschaft fest. Nur leider hat dieser Mensch das alles nicht. Was lernen wir daraus? Wir lernen, dass Gene zunächst einmal gar nichts bedeuten, dass man uns hier Jahrzehnte lang an der Nase herumgeführt hat. Verunsichert hat. Geängstigt hat. Dass Frauen mit Brustkrebs-Gen, die sich in den USA vorsorglich beide Brüste haben amputieren lassen, Opfer der ach so stolzen Molekularen Genetiker geworden sind.

Dass Gene erst in ihrer Auswirkung bedeutsam werden, haben Sie in diesen News ja mehrfach gelesen. Dass es einzig und allein auf den Lebensstil ankommt, dass der Lebensstil Gene ein oder ausschaltet, dass der Lebensstil die Endprodukte der Gene, nämlich Proteine erst richtig faltet und damit aktiviert, hat sich noch lange nicht in der Bevölkerung herumgesprochen.

Die lassen sich heute noch Angst einjagen von solchen Genforschern.

Übrigens: Aufgefallen? Wieder einmal reden die nur von schlimmen Genen. Von Krankheiten. Weshalb suchen und finden diese Forscher eigentlich nicht sechs Ausdauergene, diverse Glücksgene, Schön-geformte-Körpergene, Klugheitsgene usw.? Mit Sicherheit könnte man diese auch finden.

Energy flows, where attention goes. Ich habe Mitleid mit diesen Wissenschaftlern.