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Das Chefhormon.
Eine der spannendsten Geschichten zum Thema Molekularmedizin hab ich schon vor 33 Jahren gelesen. Hab's Ihnen im Wochenendseminar mit roten Bäckchen weitererzählt. Für die Jüngeren unter Ihnen, die erst 50-jährigen, gerne noch einmal im Originalton. Faszinierend. Dabei geht es nur um lhren Alltag. Ihr Geschäft, um Ihre Praxis. Wo Sie sich derrennen. Mit 20, 25, 30 Angestellten. Wie bekommt man den Hühnerhaufen in den Griff. Ihr tägliches Problem. Heißt also: Wie wird man eigentlich Chef? Wie wird man eine Führungspersöhnlichkeit. Auch hier können wir von den Tieren lernen.
Nehmen Sie mal eine Affenhorde im Käfig. Der Vergleich liegt ja nahe. Wenn sie mit geschultem Blick hineingucken, werden Sie immer einen Chefaffen erkennen. Der sitzt links oben. Die anderen sind die Angestellten. Die Frage nun: Wodurch unterscheidet sich der Chefaffe von seinen Angestellten. Wieder fallen Ihnen banale Erklärungen ein, wie: „Der tut nix." Nun gut... Aber es gibt eben auch eine sehr raffinierte, die Sie auf sich übertragen kõnnen, ein biochemische: Der Chefaffe hat DOPPELT SOVIEL SEROTONIN im Blut. Gemessen!!
SEROTONIN. Ihnen allen aus der medizinischen Fachliteratur bekannt, also aus Vogue, Madame, Elle, der Bunten. Serotonin wird das Glückshormon genannt, Ach, wenn's so einfach wäre.
Bei den Affen hat man nämlich weiter experimentiert: Kaum nimmt man den Chefaffen aus dem Käfig heraus, wird einer seiner früheren Angestellten der neue Chef. Und wenn Sie jetzt messen, hat DER plötzlich doppelt soviel Serotonin im Blut. Was er vorher nicht hatte. Oh Wunder der Natur.
Es geht ja noch weiter: Hat man mal einen ganz jungen Schwächling genommen. So einen verhuschten Randaffen und hat dem Serotonin gespritzt. Wusch. In der Originalarbeit “We gave him a boost". Man hat ihn geboostert. Prompt wurde der junge Randaffe zum Chef. Durfte sich links oben auf den Ast setzen.
Die anderen sind - wird genau beschrieben - misstrauisch um ihn herumgestrichen. Haben hochgeäugt. Haben gerochen: Hier stimmt doch etwas nicht. Wollten Ihn vertreiben. Kamen aber nicht an ihn heran. Sie hatten eine INNERE BIOLOGISCHE SPERRE.
Ein wesentlicher Begriff. Für Sie! Wenn Sie es schaffen würden, dass Ihre Dutzende Angestellten alle eine innere biologische Sperre hätten, dann hätten Sie...gewonnen. Dann wären Sie wahrhaft Chef. Wie man das macht, erfahren Sie soeben:
Natürlich war der Boost, die Spritze in diesem Beispiel nach drei Stunden wieder abgeklungen, und der junge Schwächling wurde vertrieben, verbissen. Sie... bräuchten also viel Serotonin, ständig!
Serotonin ist nämlich das Chefhormon. Die Wirkungen sind bekannt (wörtlich zitiert):
- Macht gute Laune
- Schafft inneren Abstand
Gute Laune versteht man. Deshalb Glückshormon. Innerer Abstand? Leicht verständlich: Sie verbeißen sich nicht mehr in den täglichen Kleinkram, in die täglichen Probleme. Gehen nicht mehr in den Problemen auf, verlieren jeden Überblick, verzweifeln bis hin zum Burnout, (hören Sie doch endlich einmal zu!!!) …
Sondern Sie gehen auf Distanz. Sie treten innerlich drei Schritte zurück. Sie betrachten das Problem von außen. Überlegen. Und finden eine Lösung Eine glänzende Beobachtung.
Ich weiß ganz genau, dass ich die ersten 45 Jahre meines Lebens zu wenig Serotonin in meinem Gehirn herumkullern hatte. Ich habe mich immer in Probleme verbissen. Wirkte immer angestrengt. Wirkte immer überlastet. Habe das Geheimnis gerade noch rechtzeitig zum Abschluss meiner Pubertät mit 45 kennengelernt.
Übrigens interessante Beobachtung: Chefsein scheint also zu bedingen, nicht nur souverän Abstand zu halten, Überblick zu haben, sondern auch gute Laune zu haben, auszustrahlen. Sagt uns die Biochemie. Sagt uns die Natur. Uns ach so klugen Menschlein. Mit unseren tausenden Ratgebern zum Thema. Wie wird man eine Führungspersönlichkeit. Es ist doch so simpel, schlicht und einfach: SEROTONIN.
Diesen Newsbeitrag finden Sie auch auf www.drstrunz.de.