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Darmbakterien und Autismus
Klingt spannend, oder? Ist es auch. In ganz anderem Sinne als Sie glauben. Zeigt uns nämlich wieder einmal die Irrungen und Wirrungen heutiger Medizin. Die Abwesenheit jeden gesunden Menschenverstandes. Die Sucht nach persönlichem Ruhm, nach möglichst interessanten Veröffentlichungen.
Auf dem Rücken der Patienten, natürlich. In diesem Fall von Kindern. Noch schlimmer. Weshalb Sie gerade auf dieser Website eines doch positiv denkenden, fröhlichen Sportlers, eines Frohmediziners solche Anklagen hören?
- Weil ich heute noch und ganz besonders heute dankbar bin nicht nur dem lieben Gott, sondern auch meiner Mutter, die mich ganz bewusst in ländlicher Umgebung, praktisch auf dem Bauernhof großwerden hat lassen. Da wird einem natürlicher gesunder Menschenverstand eingepflanzt. Für das ganze Leben.
Autismus heißt hier „die Krankheit des Westens“. Mit hier ist Somalien gemeint. Sobald Mutter mit Kind auf Grund des Bürgerkrieges nach Kanada geflohen waren, entwickelten viele somalische Kinder „Züge von Autismus“.
Tatsächlich glaubt man heute, dass schädliche Darmbakterien autistisches Verhalten auslösen können. Hervorgerufen und gezüchtet durch typisch falsche Ernährung westlicher Industriegesellschaften.
Einen Hinweis gibt uns Professor Mazmanian von California Institute of Technology. Der zeigen konnte, dass im Vergleich zu gesunden Jungen und Mädchen junge Autisten (aus Somalia)
- mehr schädliche Clostridien sowie Sutterella-Bakterien
- dafür weniger nützliche Prevostella und Bacteroides aufweisen.
Dahinter steckt die wohl richtige Idee, dass Verdauungsapparat und das Denkorgan miteinander verbunden seien. Man weiß längst, dass Darmbakterien Dopamin, Noradrenalin und Serotonin herstellen. In diesem Fall spricht man freilich davon, dass Mikroben mehrkettige Kohlenhydrate aus der Nahrung in kurzkettige Fettsäuren wie Butter-, Essig- oder Propionsäure verwandeln. Und diese wirken schädlich auf das Nervensystem.
- Ach was. Ach wie. Da gäbe es also zu viele schädliche Fettsäuren. Die am Autismus schuld seien. Und wo kommen die her? Die entstehen aus „mehrkettigen Kohlenhydraten“. Lächeln Sie auch gerade? Kommt Ihnen das nicht ganz fürchterlich (sic!) bekannt vor?
Tatsächlich wurde in der Arizona State University bei 18 jungen Autisten die Darmflora „ausgetauscht“. Erst abgetötet, dann mit Abführmittel ausgespült, dann Bakterienlösung aus „Fäkalien gesunder Spender“ instilliert.
Verblüffendes Ergebnis: Die autistischen Verhaltensweisen nahmen ab. Ausführliche Studie soll folgen.
Jetzt kommt´s: Weshalb ich Ihnen all diese Irrungen und Wirrungen amerikanischer Universitäten, also eifriger medizinischer Forscher berichte? Der Artikel im Spiegel 18/2017 Seite 107 endet nämlich mit ein bisschen gesundem Menschenverstand.
Endet mit der Frage, ob sich nicht die Darmflora von ganz allein normalisieren würde dann, wenn man sich ausgewogen und ohne Fastfood ernähren würde. Soll wohl heißen mit genetisch korrekter Kost. Soll wohl heißen ohne Mehl und Zucker. Soll wohl heißen mit Paleo-Diät. Soll wohl heißen low carb.
Jedenfalls haben Interviews mit somalischen Eltern autistischer Kinder ergeben, dass, kaum in die Heimat Somalia zurückgekehrt, die autistischen Symptome
- wie von Geisterhand
verschwunden waren. Natürlich kann man jetzt über Erdstrahlen oder das Klima philosophieren. Bleiben wir auf dem Boden. Darmbakterien sind ein genauer Spiegel unserer Ernährung. Nichts sonst.
PS: Darum bitte, bitte, belästigen Sie mich in meiner Praxis nicht mit seitenlangen laborchemischen Aufschlüsselungen Ihrer Darmflora. Modethema in Deutschland, ich weiß. Heißt für mich nichts anders, als dass Sie über Ernährung noch nie nachgedacht haben.
Ihr Problem. Nicht meines. Solche Darm-Flora-Befunde fasse ich nicht einmal an.