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Corona und das Lächeln
Nun, das Lächeln ist auch mir längst vergangen. Nicht, weil die Corona-Krise ein medizinisches, gesundheitliches Problem ist. Das kann man sehr präzise beschreiben, zeigt einmal mehr die auffällige Hilflosigkeit unseres Medizinsystems. Der Schulmedizin. Die genau immer dann, wenn es darauf ankommt… versagt. Die Erfahrung macht wohl jeder von uns einmal im Leben. Derzeit jähe Erkenntnis wohl weltweit.
Natürlich wird das Problem nicht offen benannt. Natürlich nicht. Stichwort Immunsystem und das Stammeln der Schulmedizin zu diesem Thema.
Nein, das Lächeln ist auch mir vergangen, weil ich anfangs die ökonomischen und dann die politischen Folgen gar nicht abschätzen konnte. Ging mir so wie Ihnen. Inzwischen erleben wir einen ungeahnten Zusammenbruch der Weltwirtschaft und erleben, so ganz nebenbei, den kompletten Verlust unserer Bürger- und Menschenrechte.
Gab´s das nicht schon mal?
Und dennoch. Sie kennen mich. Ich weiß um die Gefahren von verbitterter Kritik genauso wie um den Lohn hoffnungsfroher Gedanken. Und versuche zu lächeln. Jeden Tag.
Das ist mir zwei Mal gelungen in diesen Tagen. Das Lächeln. Darf ich?
- Das erste Mal so Jan/Feb 2020, als Corona noch irgend so etwas Exotisches dort drüben in China war. Offenbar eine furchtbare Katastrophe. Und irgendwann las ich etwas über das Zentrum der Epidemie, nämlich den Namen „Wuhan“.
Da musste ich schallend lachen.
Wissen Sie, weltweit gibt es Hochsicherheitslabors, in denen Viren gelagert und beforscht werden. Pocken-, Ebola-, aber eben auch SARS-Viren. In Deutschland haben wir vier dieser Labors. Hochsicherheit. Stufe IV. Da kann nichts passieren. Die sind hermetisch abgesiegelt und abgeriegelt. Die sind todsicher.
Genauso wie Atomreaktoren. Ingenieure, Techniker sind sich da einig.
Weil sie nichts von uns Menschen wissen. Wir Menschen funktionieren nun einmal anders. Schon verstanden?
In ganz China, in diesem riesigen Land gibt es nur ein einziges dieser Hochsicherheitslabors. Stufe IV. In welchem SARS-Viren beforscht werden. Und wo steht das Labor? Hmhm, natürlich. In Wuhan.
Damals wollte ich nicht darüber sprechen. Denn wir Menschen haben eine zweite Eigenschaft. Wir denken immer böse. Vom anderen. Um uns herum lauter Verbrecher. Dass der Mitmensch auch nur ein ganz normaler, manchmal etwas schussliger, vergesslicher, schlampiger Kerl ist… das klingt uns zu einfach. Dass also irgendein Laborant mal aus Versehen einen Virus-verseuchten Handschuh …
Denken Sie selbst weiter. Der menschliche Faktor… auf den können Sie sich wirklich verlassen. - Und das zweite Lächeln? Wollte ein Professor meine Meinung wissen zu der „Unverhältnismäßigkeit“ der Maßnahmen unserer Politiker. Maßnahmen, die möglicherweise mehr Schaden anrichten als Hilfe bringen. Habe ich wieder schallend gelacht. Und ihm etwas über Misthaufen und Gockel erzählt:
Aufgewachsen bin ich unter Hühnern. Misthaufen gab´s in unserem Garten und benachbarten Bauernhöfen mehrere. Und jeden Tag das gleiche: Ein stolzer Hahn stellte sich ganz oben hin und fing an zu… kikerikien. Lauthals. Sofort erklomm der Nachbarhahn den Nachbarmisthaufen und antwortete. Noch lauter. Ließ Hahn Nummer 1 sich nicht gefallen: Er steigerte sein Gedöns. Und da war auch schon Hahn Nummer 3 auf dem Misthaufen 50 m weiter.
Der tägliche Wettstreit: Wer kann´s am Lautesten? Hintergrund und Ziel natürlich: Wer gewinnt, schart die Hühnerschar besonders eng um sich, die vertrauen ihm, die himmeln ihn an.
Schon verstanden? Den Wettstreit der Gockel mitbekommen? Wer kann am Lautesten? Wer bekommt besonders gute Umfragewerte?
Ich weiß nicht, wie laut mein Briefpartner, der Professor gelacht hat. Als ihm klar wurde, dass hier archetypische Rollen gespielt werden. Da kann niemand nix dafür. Das ist tief in uns eingebaut. Übrigens auch das Verhalten der Hennenschar…
Hat es noch einmal klick gemacht? Bei Ihnen? Wissen Sie, wer mit den Hennen gemeint ist…? Tja.
Die Corona-Krise hat uns alle tüchtig aufgeschüttelt und aufgerührt. Wir sind ziemlich plötzlich ziemlich scharfe Denker geworden. Jeder von uns. Wir belesen uns. Sowohl SPIEGEL wie auch BILD kennen ja seit Wochen kein anderes Thema mehr. Entspricht den Nachrichtensendern „ntv“ genau wie „welt“. Und unter den ganzen Worthülsen kommt eben doch viel häufiger als zu „Friedenszeiten“ Wahres zum Vorschein.
Besonders elektrisierend: Weltweit entstehen soeben Überwachungssysteme und zwar tiefstgreifendste und umfassenste, die selbstverständlich „der Gesundheit dienen“. (Zitat)
Ich dachte immer, für Gesundheit seien die Ärzte zuständig. Aber zugegeben… die Corona-Krise beweist doch wohl eindeutig das Versagen meines Berufsstandes. Nehm ich auch auf meine Kappe.