Wer immer sich mit den drei Begriffen Bewegung – Ernährung – Denken beschäftigt, weiß intuitiv, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet. Auf dem Weg raus aus der Zivilisationsfalle, aus (schädlichen) Gewohnheiten hin zu mehr Gesundheit, Wohlgefühl, Lebensfreude.

Oft benutze ich hier den Begriff „wieder zum Kind werden“. Weil Sie mit Ihrer frühesten Jugend Glücksgefühle und einen schwerelosen Körper verknüpfen.

Und dann fangen Sie an. Wollen angelesene Grundsätze umsetzen. Und scheitern. Können einfach nicht Joggen. Sie kriegen keine Luft. Oder das Knie schmerzt. Können einfach nicht auf Kohlenhydrate verzichten. Stichwort Heißhunger auf Süßes. Glauben Sie nur nicht, dass ich das nicht auch kenne. Und verzweifeln.

Bleiben Sie locker!

Wir glauben immer an Programme. An feste Regeln. An Rezepte. In der Politik werden Gremien beauftragt, Sonderkommisionen gegründet, damit am Schluss ein umfangreiches Programm herauskommt. Wovon dann in der Realität nicht viel sichtbar wird. Deshalb: Zurückhaltung beim Thema Programme. Bleiben Sie locker.

Aber dennoch: Auch Frohmedizin ist ein Programm. Bewegung – Ernährung – Denken. Täglich versuche ich im Gespräch, Ihnen klar zu machen, dass es hier nicht um ein starres Programm für alle geht. Sondern um Prinzipien. Prinzipien, die jeder für sich selbst mit Inhalten füllen darf. Bewegung heißt für den einen nun einmal Marathon, für den anderen heißt es mit dem Hund spazieren gehen. Weil in seiner Situation vielleicht nur noch das geht. Ich sage: immerhin das!

Und Ernährung heißt für den einen Eiweißshakes, für den anderen mehr Fisch oder Quark. Und NEM heißt für den einen eine ganze Hand voll Kapseln, für den anderen... gar nichts.

Meine brasilianischen Marathonläufer. Die scheinen anders zu essen, dort in Brasilien. Haben wenige Probleme mit Eisen, B-Vitaminen, Magnesium. Manch einer kommt ohne NEM aus.

Die meisten von Ihnen freilich nicht. Schon allein deshalb, weil wir hier eben nicht das ganze Jahr über frische Früchte von den Bäumen pflücken können (Stichwort Antioxidantien) und es im Winter so dunkel ist (Stichwort Vitamin D).
Es geht also ums Prinzip. Um die Metaebene. Natürlich ist das anspruchsvoll. Natürlich wünschen sich viele ganz konkrete Anweisungen, wollen viele ganz fest an der Hand genommen werden und einen Weg gehen, auf dem sie „alles richtig“ machen.

Vielleicht sollte ich einmal ein Gegen-Büchlein schreiben. Weg von den starren Programmen. Weg von dem: „täglich 30 Minuten joggen“. Und besser vorschlagen


  • Täglich auf ´s Trampolin. Sie glauben gar nicht, was das für Spaß macht.
  • Tanzen. Mit Ihrem Lebenspartner. Lassen Sie sich Einzelstunden geben. Tanzen ist Lebensfreude! Und trainiert mindestens so gut wie Joggen.
  • Falls Sie ängstlich sind, oder falls sich in Ihnen Aggressionen stauen: Lernen Sie Martial Arts. Oder Judo. Oder Taekwondo.
  • Oder lassen Sie sich von Pilates, auch von körperbetontem Yoga überraschen. Wer da nicht ins Schnaufen kommt…

Genauso ist das mit dem Essen. Drehen Sie´s doch einfach herum. Ärgern Sie sich nicht darüber, dass Sie keinen Kuchen oder Plätzchen mehr essen „dürfen“, sondern erfinden Sie mal 100 Omelette-Rezepte. Eines köstlicher als das andere: Eiweiß und Fett.

Sie glauben gar nicht, was man aus einem Stück Fleisch machen kann. Habe ich gelernt von einem Sternekoch. Der hat mir oft genug 12 Gänge serviert, alles Fleisch. Aber auf 12 völlig verschiedene, delikate Arten zubereitet.

Will sagen: Werden Sie praktizierender Gourmet. Und nicht langweiliger Paleo oder No-Carb – Esser. Will eigentlich sagen: Bleiben Sie locker!

Quelle: „das schlaf gut buch“. SPIEGEL-Bestseller. Inzwischen dritte Auflage (in einem Monat).

PS: Diese News habe ich geschrieben, um Sie neugierig zu machen. Denn heute hat einer von Ihnen entschieden, ganz kurz und knapp: Das schlaf gut buch ist Ihr Bestes!