Attraktivität ist eine interessante Sache. In der Evolutionsbiologie spielt sie eine wichtige Rolle. Attraktivität beeinflusst das Paarungsverhalten von Tieren, selbst von kleinen Fischen. Aber warum? Hinter der Attraktivität muss etwas stehen, das für das Überleben und die Fortpflanzung wichtig ist.


Attraktivität gibt Auskunft über den Gesundheitszustand


In der Evolutionsbiologie geht man davon aus, dass Attraktivität eng mit der Gesundheit zusammenhängt. So werden zum Beispiel die Männchen des Dreistachligen Stichlings - das sind kleine Fische, die in Bächen und Tümpeln leben - von den Weibchen zur Befruchtung der Eier bevorzugt, wenn sie eine besonders schöne rote Kehle haben. Diese schöne rote Kehle haben vor allem die gut genährten Männchen.

Wir Menschen haben keine rote Kehle, dafür sind andere Merkmale wichtig. Dass vor allem Frauen lange Haare haben, ist kein Zufall. Nur gesunde Frauen haben volles, seidig glänzendes Haar. Haare sind daher ein ideales Mittel, um den eigenen Gesundheitszustand zu präsentieren. Die Kosmetikindustrie tut hier natürlich einiges. Ein weiteres sehr gutes Zeichen für die Gesundheit von Mann und Frau ist die Haut. Ist sie rein, straff und hat eine gesunde Farbe? Dann sieht es gut aus mit der Gesundheit.


Frühstück mit stark verarbeiteten Kohlenhydraten senkt direkt die Attraktivität


In Frankreich nahmen 104 Freiwillige an einer Studie teil. Sie mussten morgens nüchtern ins Labor kommen und bekamen dort ein Frühstück. Ein Teil der Probanden nahm ein Frühstück mit einem hohen Anteil an stark verarbeiteten Kohlenhydraten zu sich, wie sie in Brot, Brötchen und vielen Frühstückscerealien enthalten sind. Der andere Teil erhielt ein Frühstück mit Eiweiß, Fett und einem Anteil an leicht verarbeiteten Kohlenhydraten, wie sie in Vollkornbrot vorkommen. Zwei Stunden später wurden sie fotografiert. Für das Foto mussten die Studienteilnehmer ungeschminkt sein, Schmuck, Brille und Piercings ablegen und die Haare zurückbinden. Die Studienteilnehmer waren zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Die Bilder wurden 252 Personen zur Beurteilung vorgelegt. Sie bekamen immer zwei Bilder gezeigt und sollten entscheiden, welches Gesicht sie attraktiver fanden. Die Beurteiler waren zwischen 18 und 73 Jahre alt. Es zeigte sich, dass Personen, die zum Frühstück mehr Eiweiß, Fett und wenig leicht verarbeitete Kohlenhydrate gegessen hatten, als attraktiver empfunden wurden als Personen, die stark verarbeitete Kohlenhydrate zu sich genommen hatten.


Sehr interessant! Hohe Blutzuckerwerte, wie sie nach einem kohlenhydratreichen Frühstück auftreten, sind ungesund.


Der ungesunde Zustand ist für andere Menschen sofort sichtbar. Zwar nicht bewusst, aber über die empfundene Attraktivität!


Quelle: Visine A, Durand V, Guillou L, Raymond M, Berticat C. Chronic and immediate refined carbohydrate consumption and facial attractiveness. PLoS One. 2024;19(3):e0298984.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"