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Arthrose ade!
Manche Ernährungsstudien haben einen ganz besonderen Charme. Besser gesagt: Entwickeln diesen Charme dann, wenn man länger über sie nachdenkt. Ich gebe zu: Unwillig nachdenkt. „Wie kann man nur solch eine Studie verfassen?“. Und die dann plötzlich tatsächlich zu leuchten beginnt. Uns etwas sagt.
Da wurde an der Uni Melbourne bei 214 Probanden ein Kernspin angefertigt. Des Hüftgelenkes. Gesucht und vermessen wurden
- eventuelle Knorpeldefekte (Stichwort Arthrose)
- eventuelle Knochenmarksläsionen
Letztere gibt es häufiger als man denkt. Können später zur Nekrose führen.
Und dann hat man die Ernährung dieser 214 Probanden studiert. Die haben gesagt, was sie essen, dann hat man in Tabellen nachgeschlagen, was das, übersetzt in Vitamingehalt, bedeutet.
- Sie wissen, was ich von solchen Tabellen halte (News vom 30.09.2017).
Ich kann aber nicht abstreiten, dass ein Mensch, der gar kein Gemüse isst, sicher einen anderen Vitaminstatus haben muss als ein Mensch, der sich zu zwei Drittel davon ernährt. Wie ich das tue.
- Nur eben: Genaue Zahlen sind hier ziemlich sinnlos. Das Ganze gilt eher global.
So eine Studie würde ich normalerweise beiseitelegen. Wenn da nicht das frappante, eindeutige Ergebnis wäre. Das fällt schließlich nicht vom Himmel.
So fanden sich in Prozent weniger Knorpeldefekte bei
mehr Vitamin E... minus 37%
mehr Lutein… minus 42 %
mehr Lycopin... minus 36 %
Und für die Knochenmarksläsionen sogar noch deutlicher
mehr Vitamin E…. minus 58 %
mehr Lutein… minus 69 %
mehr Lycopin… minus 58 %
Fazit: Wenn Sie mehr Carotinoide (buntes Gemüse) und mehr Vitamin E eingepackt in mehr Gemüse essen, so verbessern Sie in ganz erstaunlicherweise
den Hüftgelenkknorpel
und genau darum geht es meistens bei Arthrose. Denn der Hintergrund für die Knorpeldefekte ist selbstverständlich oxidativer Stress, also freie Radikale.
Diese Studie glauben wir gefühlsmäßig. Auch wenn die Zahlen natürlich nur einen groben Anhalt geben. Dass das Ganze aber so deutlich ausfallen würde….
Das nenne ich verborgenen Charme.
Quelle: J Rheumatol 2016;43(10):1885