Ich habe die letzten drei Jahre gelernt, wie Cortisol im Körper wirkt und vor allem: Was passiert, wenn es nicht mehr wirken kann, da zu wenig Cortisol vorhanden ist. In diesem Zusammenhang zeigt mir mein lieber Körper unmissverständlich auf, wenn er mehr Cortisol als normal benötigt. Ich führe diese Erkenntnisse in meinem Buch „Der Energiefix aus“. Hier spielt mit rein, dass man z.B. von Geburt an schwache Nebennieren haben kann - leider bekommen die Eltern kein Handbuch zum Baby mit an die Hand.

Aber ich möchte heute auf ein spezielles Thema eingehen, welches hilft, den Cortisolausstoß zu reduzieren. Ein Auslöser für einen höheren Bedarf ist Sport. Je intensiver man Sport betreibt, desto höher ist der Bedarf. Und genau zu diesem Thema möchte ich Ihnen eine interessante Studie gemäß Goldstandard präsentieren: Die Forscher um Yuichi Tsuda haben 20 gesunde und sportliche Männer 80 Minuten lang eine recht harmlose Einheit mit 50 Prozent maximaler Sauerstoffaufnahme durchführen lassen. 10 Männer haben ein Placebo bekommen, die anderen 10 Teilnehmer haben diese drei Aminosäuren als kleinen Trunk bekommen: 1.8g Arginin, 1.1g Valin und 100mg Serin. Schauen Sie sich den Unterschied an:



Bei den 10 Teilnehmern, die den Aminosäuretrunk bekommen haben, ist Cortisol so gut wie gar nicht gestiegen. Im Gegensatz zu der Placebogruppe, wo der Cortisolspiegel fast 50 Prozent gestiegen ist. Da man hohes Cortisol eigentlich immer vermeiden möchte, ist das eine schöne und sehr einfache Möglichkeit, dieses zu tun. Was sicherlich auch sehr hilfreich sein wird, ist direkt nach dem Training eine gute Portion Eiweiß zu sich zu nehmen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Das hat dann auch gleichzeitig den Effekt, dass der Muskelaufbau mittels mTor gestartet und eben auch versorgt werden kann (siehe dazu auch: https://www.strunz.ch/das-fruehstueck-mit-4-eiern.html).

Was man gerade auch beim Sport beachten sollte: Cortisol wirkt katabol, also abbauend. Eine von den vielen Aufgaben von Cortisol ist es, Energie im Körper bereitzustellen und dazu werden Aminosäuren gebraucht und in Glukose umgewandelt. Leider kann man so auch dauerhaft gestresste Menschen erkennen. Die haben nur noch sehr wenig Muskeln am ganzen Körper und in der Regel einen deutlich wahrnehmbaren Bauch. Dauerhaft hohes Cortisol macht eben auch insulinresistent. Oder, wie sagt es Professor Bikman so schön: „Ich kann jede Zelle ihres Körpers mit Cortisol insulinresistent machen.“ Daher sollte man dauerhaft hohes Cortisol meiden.

Quelle: Acute supplementation with an amino acid mixture suppressed the exercise-induced cortisol response in recreationally active healthy volunteers: a randomized, double- blinded, placebo-controlled crossover study, Yuichi Tsuda et al., 2020, DOI: 10.1186/s12970-020-00369-2


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”