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Altersstarr ade!
Blutgefäße bleiben elastisch, bleiben jung, wie wir gestern gelernt haben, durch mechanische Beanspruchung. Ganz konkret durch höhere Fließgeschwindigkeit des Blutes, ganz konkret durch höheren Puls, der buchstäblich an den so wichtigen Endothelzellen „anklopft“.
Heißt andersherum: Es gibt eine todsichere Methode, ganz schnell ganz alt zu werden. Ganz schnell altersstarr zu werden. Verkalkte Blutgefäße zu entwickeln: Sie brauchen sich nur hinzusetzen. Stopp: Nicht vors Fernsehen, das ist banal. Hinzusetzen an den Schreibtisch. Genügt. Ist sogar besonders schlimm: Stress im Beruf macht freie Radikale, und die verletzten die Gefäßwand des sitzenden Menschen ganz besonders effektiv. Tödliche Kombination.
Dass das Ganze auch anders geht, dass man das sogar rückgängig machen kann, zeigen uns drei Beispiele:
- Es gibt Ultraschall-Untersuchungen an den Halsschlagadern von Kindern, die bereits Cholesterinablagerung zeigen. Ein Zustand, wie man ihn normalerweise erst ab dem 30.ten Lebensjahr beobachtet. Wenn diese Jugendlichen nur 3 Mal die Woche 60 Minuten Ausdauersport treiben, führt das bereits „innerhalb von Monaten zu einer Verbesserung der Gefäßfunktion um 125%“ (J Am Coll Cardiol 2006; 48 (9): 1865)
- Nur vier-wöchiges Training auf dem Fahrradergometer von 6 mal 10 Minuten pro Tag mit (allerdings) 80% der maximalen Herzfrequenz verbessert die Endothelfunktion um den Faktor zwei, also um 100% (N Engl J Med 2000; 342 (7): 454)
- Ein Physiologe der Uni Colorado hat die Elastizität der Blutgefäße direkt gemessen nach Injektion mit Acetylcholin in steigender Konzentration. Dieser Nerven-Botenstoff wirkt auf den Gefäßmuskel. Die Gefäße jüngerer Menschen reagierten (natürlich) deutlich stärker als die der 30 Jahre älteren Probanden. Jetzt kommt’s: Waren die älteren Probanden (60 bis 70 Jahre) körperlich sehr fit, war diese klare Beziehung aufgehoben. Denn:
- „Die trainierten Älteren hatten die gleiche Gefäßreaktion und damit Gefäßsteifigkeit wie die Jüngeren. (Circulation 2000; 102 (12): 1351)
In dieser letzten Arbeit wurde also physiologisch exakt nachgewiesen, dass 60jährige Sportler das gleiche biologische Gefäßalter wie 30jährige haben.
Sportler. Also Menschen, die sich bewegen. Täglich bewegen. Und nicht 3 Mal die Woche Alibi-Joggen.
Quelle: Das vorzügliche Buch „Jung bleiben“ von Professor Halle, Seite 85