Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Altern ist Informationsverlust
meint Prof. Sinclair, Genetiker und Pharmakologe an der Harvard University in seinem nagelneuen Bestseller
„Vom Ende des Alterns“
Informationsverlust? Was meint der damit? Nun, Prof. Sinclair hat die sehr seltene Gabe, anschaulich, lieb, menschlich zu schreiben und komplizierte Zusammenhänge aufzudröseln. Deswegen liebe ich sein Buch. Angefüllt mit vielen, vielen Stories über seine Großmutter, über berühmte Mitmenschen, über die spannenden Zeitläufe in denen wir leben.
Prof. Sinclair gibt uns ein klares Bild: Der Mensch besteht aus zwei Teilen: Zunächst aus den Genen, etwa 20.000, die unverrückbar, unsterblich, nicht kaputtbar sind. Sie können Gene (Chromosomen) kochen so lange Sie wollen: Die bleiben stabil.
Das hat ja schon den Nobelpreisträger Schrödinger so fasziniert und verleitet, 1943 das Büchlein „Was ist Leben?“ zu schreiben.
Vielleicht das wertvollste Büchlein des 20. Jahrhunderts. Und Sie haben es immer noch nicht gelesen? „News vom 03.02.2019“
Und dann, meint Prof. Sinclair, gäbe es noch die Information. Und damit meint er die Epigenetik. Also das in uns vorhandene Wissen, wie man Gene an- und abschaltet. Diese Fähigkeit, Gene zu verändern, geht im Laufe des Lebens verloren, meint er. Der Mensch wird starr. Das versteht jeder sofort.
Sie könnten auch sagen: Der Mensch hat zunehmend feste, starre Gewohnheiten. Da fange ich sofort das Lächeln an: Und wenn der Mensch sich seit frühester Jugend nur sehr gute feste Gewohnheiten angewöhnt hat?
- Wenn er täglich läuft? Als Senior dann eben Rad fährt?
- Wenn er täglich meditiert? Oder wenigstens gregorianische Choräle anhört?
- Wenn er von Anfang an genetisch korrekt isst? Also zumindest die künstlichen Kohlenhydrate weg
lässt?
Dann wäre das mit dem Informationsverlust, also, in der Sprache von Prof. Sinclair, das mit dem Altern gar nicht so schlimm.
Und da hat er Recht.
Ich hatte Ihnen ja einmal von den zwei über 90jährigen Herren berichtet, mir gegenüber am Schreibtisch, die vor meinen Augen gestritten hatten, welchen 3.000er sie am nächsten Wochenende besteigen sollten. Die sammelten also Berge über 3.000 Meter.
Ob ich das, ob Sie das mit über 90 noch schaffen würden?
Ganz offensichtlich hatten die sich epigenetisch sehr, sehr günstig verhalten. Die hatten also vielleicht auch Informationsverlust, den aber immer noch recht gut kompensiert.
Harvard-Professor Sinclair, 52 Jahre, ist mir aufgefallen deshalb, weil er soeben eine seiner sieben Firmen verkauft hat. Für 720 Mio. Dollar. Ich denke, ich werde noch einmal von ihm berichten.