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Alte Autoreifen
Das Wissen ist da. Und heute, im Zeitalter des Internets, wird Wissen tatsächlich zugänglich. Ihnen sehr viel häufiger auch mit-geteilt. Das war vor 30 Jahren überhaupt nicht der Fall.
Solches damals Geheimwissen können Sie heute sogar auf www.spiegel.de nachlesen. Es geht dabei um Marcel Fehr. Um einen der hoffnungsvollsten deutschen Mittelstreckenläufer. Der soeben vom Training in Kenia zurück kommt. Und der uns - auch mir - zwei Perlen hinwirft. Zwei Beobachtungen, die - wenn ernst genommen - auch Ihr Leben sofort verändern könnten. Na, dann mal los:
Frage: Herr Fehr, warum laufen Afrikaner so viel schneller als der Rest der Welt?
Fehr: Ein wichtiger Aspekt sind die körperlichen Voraussetzungen. Mein Trainer und ich haben noch nie so viele große und nach unseren Maßstäben fast untergewichtige Menschen gesehen wie in Kenia. Die sind fürs Laufen geboren. Kein Gramm Fett und den ganzen Tag auf den Beinen...
Frage: Trainieren Europäer falsch?
Fehr: Ich dachte immer, die Kenianer haben sicher tolle Trainingsgeräte, dass sie so schnell rennen. Das Desillusionierende ist, dass es genau andersherum ist. Alles, was wir haben, haben die nicht. Und deswegen laufen sie so gut. Einmal haben wir im Stadion Asbel Kiprop trainieren sehen. Der ist Olympiasieger auf 1500 Meter. Und was macht der? Er läuft im Kreis und zieht einen alten Autoreifen am Seil hinter sich her. Unglaublich.
Untergewicht? Nö: Normalgewicht. BMI 20,0. Mit diesem Gewicht lebt man am längsten. An 1,7 Millionen Menschen nachgewiesen. Und selbst BMI 18,5 gilt laut WHO noch als gesund. Wer in Deutschland hat das?
Und wer von Ihnen joggt mit einem alten Autoreifen? Entschuldigung... nachdem ich mich jetzt vom minutenlangen Lachen erholt habe: Sie haben ja wohl verstanden. Hier geht es um Kraft. Um kräftige Waden. Die Sie eben nicht vom einfachen Joggen bekommen. Höchstens vom Bergauflaufen.
Hat ein Luis Trenker längst gewusst. Der ist die Berge hoch marschiert. Der hatte da unten Muskeln, nicht nur so Hubbeln...
Zusammenfassung: Kein Gramm Fett, dafür Muskeln. Das war's auch schon.