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Alt und rostig
Eines der häufigsten Sätzlein in meiner Arztpraxis, nämlich „man wird halt alt,“ wird manchmal, selten, zu meinem großen Entzücken noch getoppt mit „ich fühl mich so rostig, Herr Doktor“. Glänzend formuliert. Dumm aber auch, wenn man sich tatsächlich so fühlt. So eingerostet ….
Kennen Sie den Grund? Sagen Sie einfach „Nö“ und lesen Sie mit.
Einen Auszug wieder einmal aus einem kommenden Büchlein. Nennt sich „der strunz-kalender 2023“. Ich zitiere einfach unerlaubterweise (hoffe, dass der Verlag es nicht mitbekommt …). Na, dann mal los.
Der Mensch ist nicht aus Nudeln gemacht. Wenn man die Berge aus Pasta anschaut, die manch ein Mensch in sich reinschaufelt – „zur Stärkung“ –, dann könnte man allerdings auf den Gedanken kommen. Ist aber Quatsch. Was Ihren Körper zusammenhält, also Knochen, Bänder und Sehnen, sind nicht Spaghetti, sondern Kollagenfasern. Was ist jetzt das?
Kollagenfasern kann man sich vorstellen wie geflochtene Zöpfe. Die einzelnen „Haare“ in diesem Zopf bestehen aus Aminoketten. Wenn Menschen wachsen oder wenn sie sich nach einer Anstrengung erholen, müssen neue Zöpfe geflochten werden. Das passiert in Ihrem Bindegewebe – also in dem Gewebe, das überall in Ihrem Körper zwischen den Organen und Gefäßen sitzt und alles an der Stelle hält, wo es sitzen soll.
In diesem Bindegewebe sind Zellen aktiv, in denen nach Bauanleitung (Ihr genetischer Code) neue Aminoketten aufgefädelt werden. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn die eingeplanten Aminosäuren in Ihrem Körper auch zu finden sind.
Wer nur Nudeln isst, der hat die nicht. Oder zu wenige davon. Der Körper baut dann notgedrungen weniger Kollagen. Oder er baut schlechteres Kollagen, in dem eben hier und da Bausteine fehlen. Dann sieht man alt aus und FÜHLT SICH ROSTIG.
Angenommen, es sind genügend und richtige Bausteine für stabile Aminoketten vorhanden. Damit aus diesen Ketten schließlich dicke und stabile Kollagenschnüre werden, braucht es Werkzeug: Enzyme – das sind körpereigene Riesenmoleküle, die chemische Reaktionen auslösen. Diese sorgen dafür, dass sich die einzelnen Ketten immer weiter verdichten und ineinander verdrehen.
Bei der Biosynthese von Kollagen braucht es zusätzlich Hilfswerkzeuge: Coenzyme – in diesem Fall Vitamin C. Außerdem ist das Spurenelement Eisen notwendig: Einige Spezialenzyme benötigen für den Kollagenbau Eisenatome, mit denen sie Aminos so etwas wie Klebeverbindungen anhängen.
Kurz: Wer stabile Knochen, Bänder und Sehnen haben will, braucht Vitamin C und Eisen. Außerdem Aminosäuren – also Lebensmittel mit hohem Eiweißgehalt und den richtigen Aminosäuren an Bord.
Arginin, Glycin, Hydroxylysin und vor allem Prolin sind die Baumaterialien für neue, gesundes Gewebe, insbesondere auch für Faszien. Und die stecken in einer guten Mischung aus pflanzlichen und tierischen Eiweißen, die stecken auch in gutem Eiweißpulver oder Parmesankäse – Nudeln allein machen nicht stark.
Eiweiß, Vitamin C, Eisen:
Macht Knochen, Bänder und Sehnen stark