Carnitin begleitet mich seit meinem ersten Ironman. Weil ich wusste, dass Carnitin entscheidend dazu beiträgt, dass Fetttröpfchen in die Mitochondrien, unsere Kraftwerke transportiert werden und dort zu Energie verbrannt werden. ENERGIE. Und weil ich erfahren hatte – am Tag nach dem Ironman – dass Carnitin die Regeneration, also die Erholung, der fix und fertigen Muskulatur wundersam beschleunigt.


Wenn man am Tag nach einem Ironman ein flottes Läufchen hinlegen kann, ist das in meinen Augen ein medizinisches Wunder. Hab´ ich Carnitin verdankt. Diese neue Welt der Wunder hat sich mir leider erst nach dem 45. Lebensjahr eröffnet… Sie haben da mehr Glück.


Carnitin also für den Muskel. Für ausdauernde Energie, für schneller Erholung, stete Frische. Und fürs Hirn?


Dafür haben wir Acetyl-L-Carnitin.


Dieser kleine „Anhang“ erlaubt es dem Carnitin nämlich, sehr viel leichter die Blut-/Hirnschranke zu durchqueren. Also ins Gehirn anzufluten. Und wofür?


Für das chronische Müdigkeitssyndrom bei Erwachsenen. Schon 2008 (s. u.) konnte man an älteren Herrschaften (71 – 88 Jahre) zeigen, dass ALC sowohl körperliche wie auch geistige Müdigkeit vertreibt und auch die Merkfähigkeit verbessert.


Kennen Sie den Begriff „Wortfindungsstörung“? Dann sollten Sie Acetyl-L-Carnitin auch kennen. Der Wunderstoff hat noch eine zweite Wirkung:


Hilft bei schweren Depressionen. Gezeigt 2018 (s. u.).


Depressionen, mittelschwere und schwere sind auch mein Alltag wie der vieler Hausärzte. Bewusst war ich mir immer, dass ein Zugang – Molekularmedizin – ihre Zeit braucht. Bis die Blutwerte stimmen, vergehen Wochen, oft Monate. Hintergrund: Sie trauen sich nicht. Sie haben kein Vertrauen in Ihren Körper. Leistungssportler, die wissen, was man einem Körper alles zumuten kann (viel mehr, als Sie glauben), kommen auch schneller zum Ziel. Die vervielfachen die empfohlenen NEM-Dosen ohne bei mir nachzufragen oder sich absichern zu wollen.


Haben Sie das soeben verstanden?


Acetyl-L-Carnitin (ALC) hat einen „schnellen und langdauernden“ Effekt, vermittelt durch „epigenetische Mechanismen der histone acetylation“. Falls Sie diese Fachausdrücke verstehen. Mir geht es um „rasch und andauernd“.

Ursprünglich gezeigt an Ratten. Dann fand man auch beim Menschen, dass die zwar genügend Carnitin im Blut haben, aber – falls depressiv – viel zu wenig ALC. Arme Gehirne…

Weitere Studien zeigten, dass der Mangel an ALC proportional war zu dem Schweregrad der Depression. Besonders wenig ALC fand sich übrigens bei Depressiven, denen man mit Psychopharmaka nicht oder fast nicht helfen konnte.

Die sitzen mir täglich gegenüber.

FAZIT: ALC, gemessen, kann die Diagnose „Depression“ endlich handfest, reproduzierbar machen. Der gemessene Spiegel an ALC kann uns den Schweregrad an Depression verdeutlichen und … natürlich entscheidend… ALC kann als, wie ich lese, „rasches und langanhaltendes“ Antidepressivum wirken.

Kurze Erinnerung: Carnitin besteht aus Aminosäuren. Körpersubstanz. Körpereigen. Wie immer gilt: Manche haben viel, andere zu wenig.

Das Thema hatten wir schon bei anderen Nobelpreisgekrönten Substanzen, den Vitaminen.

Quelle: Arch Gerontol Geriatr April 2008

PNAS Aug 21 Vol. 115, no. 34, 8627